Nachhaltiges Vorzeige-Unternehmen will in den Norden ziehen

Cuxhaven oder Bremerhaven? Ein nachhaltiges Unternehmen aus NRW möchte in den Norden ziehen. Foto: Beadbags
Sie fertigen faire, nachhaltige Taschen aus Fischmehlsäcken und wurden von der UNESCO ausgezeichnet. Bald soll der Firmensitz von "Beadbags" aus Nordrhein-Westfalen in den Norden ziehen - wird es Cuxhaven oder Bremerhaven?
Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!
Von Maike Wessolowski
Die Firma "Beadbags" Upcycling Fashion Accessories sitzt momentan in Wermelskichen nahe Remscheid im Bergischen Land in Nordrhein-Westfalen. Seit acht Jahren vertreibt Stefan Schult erfolgreich übers Internet. Das Unternehmen fertigt in Manufakturen in Kambodscha, die 600 Menschen Arbeit geben, die Opfer von Landminen geworden sind. Neben Angola und Afghanistan gehört Kambodscha zu den Ländern mit den meisten Landminen.
Gearbeitet wird nach dem Gütesiegel der World-Fair-Trade-Organisation. Beadbags produziert Taschen aller Art. Auch Teile in Deutschland, unter anderem bei der Lebenshilfe Remscheid. Mittlerweile werden auch Reis- und Zementsäcke sowie Moskitonetze zu stabilen Taschen aller Art verarbeitet.
Nachhaltig produzieren als Ozean-Dekade-Netzwerk-Partner
"In Kambodscha werden die Säcke sonst verbrannt oder im Meer entsorgt", erklärt Firmengründer Stefan Schult. Das Unternehmen ist Partner im Netzwerk Ozeandekade in Deutschland dem beispielsweise auch das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven angehört.
Nachhaltigkeit, Schutz der Meere - "wir passen gut nach Bremerhaven oder Cuxhaven", sagt Schult. Die Firma will demnächst auch Stoffe aus Plastik-Meeresmüll herstellen.
Bremerhavens Pläne in Sachen Nachhaltigkeit
Bremerhaven plant gerade den Bau eines Green- Economy-Gründerzentrums auf der Luneplate und hat auch damit die Aufmerksamkeit des Unternehmens geweckt. "Ich bin begeistert, was Bremerhaven in Sachen Nachhaltigkeit vorhat", sagt Schult. Auch der Arbeit der Wirtschaftsförderung Bremen stellt er ein gutes Zeugnis aus.
Der gebürtige Cuxhavener hat aber noch nicht entschieden, in welche Stadt an der Nordseeküste der Firmensitz verlegt wird. Auch Cuxhaven habe Vorzüge. Fest steht aber: Im Oktober 2023 will er gen Norden ziehen und künftig auch das Weltnaturerbe Wattenmeer vor der Haustür unterstützen.
Die Eröffnung eines Flagship-Stores ist möglich
Ob der Firmensitz mit einem neuen Ladenlokal verbunden wird, ist noch offen. Beadbags war im Land Bremen bislang mit einem Pop-up-Store in der Bremer Knochenhauerstraße vertreten gewesen. Dieser Laden wird schließen. Perspektivisch denkt das Unternehmen nach eigenen Angaben auch über die Eröffnung eines großen Flagship-Stores nach - hierfür könnte auch Bremen als Standort infrage kommen.