Gedenkfeier an Opfer des Hamas-Überfalls gestört – Polizist zieht Dienstwaffe

Bei zwei Versammlungen in der Osnabrücker Innenstadt am Jahrestag des Angriffs der Hamas auf Israel wurden zwei Männer in Gewahrsam genommen. (Symbolbild) Foto: Christoph Reichwein/dpa
Am Jahrestag des Angriffs der Hamas auf Israel nahm die Polizei bei Versammlungen in der Osnabrücker Innenstadt zwei Männer in Gewahrsam. Wieso zog ein Polizist seine Waffe?
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Osnabrück. Bei zwei Versammlungen zum Nahostkonflikt sind in der Osnabrücker Innenstadt zwei Männer in Gewahrsam genommen worden. In einem Fall zog ein Polizist seine Dienstwaffe, wie die Polizei mitteilte.
Am Dienstagabend versammelten sich demnach rund 90 Menschen auf dem Rathausvorplatz, um am Jahrestag des Angriffs der Hamas auf Israel der Opfer zu gedenken. Parallel dazu fand eine Gegenversammlung mit circa 60 Teilnehmern zum Thema „Gegendemo zur proisraelischen Demo bzw. Lage in Gaza in der Westbank, im Libanon“ statt. Nach Angaben der Polizei wurden zwei Männer aus der antiisraelischen Versammlung vorübergehend in Gewahrsam genommen.
Ein Mann erhielt einen Platzverweis für den Rathausvorplatz, da er augenscheinlich der antiisraelischen Versammlung angehört haben soll. Da er sich nicht daran hielt und für weitere Störungen sorgte, nahm die Polizei ihn in Gewahrsam.
Mann greift in Jackentasche, Polizist zieht Dienstwaffe
Ein zweiter Mann soll die Gedenkfeier während einer Schweigeminute durch lautstarke Rufe gestört haben. Nach Angaben der Polizei griff er Beamte an, als diese ihm einen Platzverweis erteilten, wobei ein Polizist leicht verletzt wurde. Als die Beamten den Mann in Gewahrsam nehmen wollten, soll er in die Jackentasche gegriffen haben. Ein Polizist zog daraufhin seine Dienstwaffe. Der Mann wurde anschließend in Gewahrsam genommen.
Nach Ende der Versammlungen wurden die beiden Männer entlassen. Die Polizei ermittelt wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und weiterer Ordnungswidrigkeiten.