Neue A26-Strecke freigegeben – Die Autos fahren

Ein silberner VW-Golf Kombi war das erste Auto, das am Freitag gegen 14.15 Uhr die neue A26 zwischen Neu Wulmstorf und Jork befuhr. Foto Strüning
Das Band ist zerschnitten, der Autobahn-Abschnitt zwischen Jork und Neu Wulmstorf offiziell eröffnet. Seit 14 Uhr konnte der Verkehr in Richtung Stade rollen. Nach Hamburg sollte es ebenfalls früher gehen als geplant.
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Update: 15.30 Uhr
Bei stürmischem Wind und etwas später als angekündigt schritt Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) am Freitag mit einer Schere zur Tat und schnitt das weiße Band durch. Damit gab er das nächste Teilstück der A26 zwischen Jork und Neu Wulmstorf frei. Mit vor Ort waren die Bürgermeister aus Buxtehude, Jork und Neu Wulmstorf, die Landräte aus Stade und Harburg, sowie Landtags- und Bundestagsabgeordnete. Alle Beteiligten freuen sich, dass durch die Freigabe des neuen Teilstücks der Verkehr besser gebündelt wird, Ortschaften an der Bundesstraße 73 und im Alten Land künftig entlastet werden.
Lies betonte: „Mit der A26 werden wir die B73 nachhaltig entlasten und den Verkehr bündeln.“ Das sei wichtig für den Industrie- und Hafenstandort Nordniedersachsen und die lärmgeplagten Bürgerinnen und Bürger an der B73.
Erst Stau auf B73, dann frühere Freigabe der neuen A26-Strecke
Das gelang am Freitagmittag noch nicht: Da das neue Teilstücke wegen weiterer verkehrslenkender Arbeiten erst am Nachmittag beziehungsweise Abend auch für den Verkehr freigegben wird, musste in Richtung Hamburg die Strecke zwischen Horneburg und Jork von 9 Uhr gesperrt werden. Autofahrer mussten in Horneburg abfahren.
Am Mittag staute sich der Verkehr etwa am B73-Kreisel Nottensdorf sowie in Neukloster.
Während in Richtung Stade bereits von 14 Uhr an die ersten Autos von Neu Wulmstorf aus auf das neue Teilstück konnten, sollten sich Autofahrer in Richtung Hamburg ursprünglich bis zum Abend gedulden. Dann aber die frohe Kunde: Es sollte schneller gehen. Ab Anschluss Jork sollte die Fahrbahn um kurz vor 15 Uhr freigegeben werden, von Horneburg sollte es gegen 15.30 Uhr die Freigabe bis Neu Wulmstorf geben.
Neuer Streckenabschnitt der A26 offiziell eröffnet
Einen Ausblick gab es ans andere Ende der A26: Einigkeit herrschte bei den Anwesenden aus der Politik darüber, dass die Autobahn über Stade hinaus weitergeführt werden müsse bis an die Autobahn 20, um eine europäische Ost-West-Verbindung zu schaffen, die Westumfahrung von Hamburg sicherzustellen und die Region wirtschaftlich besser zu erschließen.
Die Anbindung der A26 an die A7 und dem im Bau befindlichen neuen Autobahnkreuz Süderelbe wird frühestens 2026 erfolgen. Ursprünglich hatten die Straßenbauer geplant, dass der Weg zwischen Stade und Hamburg bereits 2025 freigegeben werden kann. Das wird wohl nicht zu schaffen sein.

Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD). Foto: dpa-Bildfunk
A26-Freigabe: Keine Ab- und Auffahrt in Buxtehude
„Jetzt gilt es, den Neubau der A26 konsequent weiterzuverfolgen und die Lücke bis zur A7 in Hamburg zügig zu schließen“, sagte Oliver Luksic, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium.
„Es ist ein guter Tag für Buxtehude und die Region“, sagte Buxtehudes Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt. Jetzt fehle noch die Anschlussstelle Buxtehude-Mitte mit der Anbindung an die Rübker Straße. Für den Verkehr bleibt die Anschlussstelle Buxtehude geschlossen. Der Grund ist ein laufender Rechtsstreit.
Der Bundestagsabgeordnete und frühere Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesverkehrsministerium, Enak Ferlemann (CDU, lobte bei der Eröffnung die Stadt Buxtehude dafür, dass sie den Bau einer Brücke über den Fluss Este ermöglicht habe. Das habe die Errichtung der Autobahn beschleunigt.
So geht's in Neu Wulmstorf nach A26-Öffnung lang
Zudem informiert die Gemeinde Neu Wulmstorf gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Dorferhaltung Rübke e.V. (ADR) vorab über die eingeschränkte Nutzbarkeit der Anschlussstelle Neu Wulmstorf.
"Um Rübke und Neuenfelde vor dem befürchteten Verkehrschaos bewahren zu können, ist eine der wichtigsten verkehrslenkenden Maßnahmen, die Regelung, dass von und nach Rübke/Neuenfelde keine Zu- bzw. Abfahrt auf/von der A26 möglich sein wird", heißt es in der Ankündigung. Diese Einschränkung soll bis zum vollständigen Anschluss der A26 an die A7 Bestand haben.
Das heißt im Klartext: Der Verkehr aus Richtung Stade wird über die B3neu zur B73 nach Neu Wulmstorf gelenkt zur Weiterfahrt nach Hamburg. Das Gleiche gilt in die umgekehrte Richtung. Diese Einschränkung soll bis zum Anschluss der A26 an die A7 Bestand haben.

Der Verkehr von der und zur Autobahn soll nur über die B3neu und die B73 erfolgen. Rübke soll verschont werden, deswegen wurde eine etwas unübersichtliche Verkehrsführung angelegt, die ab Freitag gilt. Grafik: Medienzentrum Stade
Autofahrerinnen und -fahrer könnten nach wie vor die alten Strecken über die B73 oder durchs Alte Land wählen. Dann würde der große Sinn der A26, die Verkehrsbündelung und die Entlastung für die Ortschaften, erst später einsetzen.
Mit der Freigabe wird auch die Beschränkung für Verkehre über 3,5 Tonnen zwischen Horneburg und Jork aufgehoben.
Neues A26-Teilstück Jork-Neu Wulmstorf: Das wurde umgesetzt
Rund 223 Millionen Euro hat der 8,3 Kilometer lange Autobahnabschnitt gekostet. Neu gebaut wurden:
- Vier Fahrstreifen mit rund 86.000 Quadratmetern offenporigem Asphalts.
- Zwei Anschlussstellen (Buxtehude und Neu Wulmstorf)
- 22 Brücken zur Über- oder Unterführung von Straßen, Wegen und Gewässern
- Rund 8,5 Kilometer Lärmschutzwände
Der erste Spatenstich zum Bau der Autobahn wurde 1998, also vor rund 25 Jahren, ausgeführt. Bereits 1970 erfolgte der Planungsauftrag zur Trassierung einer Autobahn zwischen Hamburg und Stade
Stephan Krenz, Vorsitzender Geschäftsführer der Autobahn Nord GmbH, Niederlassung Nord, bedankte sich für die bauliche Umsetzung bei den beteiligten Firmen: „Trotz Personalmangels, Corona und Lieferengpässen gelang es, die A26 auf weiteren 8,3 Kilometern zu realisieren. Für Ihren Einsatz bedanke ich mich sehr.“ (fe/tip)

A26-Eröffnung: Svenja Stadler, Carsten Butenschön, Enak Ferlemann, Olaf Lies und Stephan Krenz. Foto: Strüning

A26-Eröffnung mit Politprominenz: Carsten Butenschön (v.l.), Stephan Krenz, Svenja Stadler, Olaf Lies, Enak Ferlemann und Oliver Grundmann durchschneiden das Band. Foto: Strüning

Das neue Autobahn-Teilstück zwischen Jork und Neu Wulmstorf. Foto: Strüning