Neuer spricht über Zukunftspläne und IS-Terror in Paris
            „Das waren schaurige Zeiten“, sagte Neuer über die IS-Anschläge in Paris. Foto: Matthieu Mirville/ZUMA Press Wire/dpa
Hängt Manuel Neuer noch ein Jahr dran im Bayern-Tor? Für die Antwort will sich der Routinier über den Winter Zeit nehmen. In Paris spricht er auch über schlimme Erinnerungen an die Anschläge von 2015.
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Paris. Wird Manuel Neuer auch mit 41 Jahren noch im Tor des FC Bayern stehen? Auf diese Frage hat Deutschlands Rekordtorwart aktuell selbst noch keine Antwort, wie er vor dem Champions-League-Spiel gegen Paris Saint-Germain sagte. Und eine schnelle Entscheidung werde es auch nicht geben. Dafür skizzierte Neuer in Paris zumindest einen Zeitplan und gab Einblick in seine bisherigen Überlegungen.
„Ich bin da total entspannt“, sagte der Weltmeister von 2014 zu seinem am Saisonende auslaufenden Vertrag. „Wichtig wird erst einmal sein, was wir mit unserer Mannschaft machen. Und es wird auch wichtig sein, wie es mir geht“, erklärte der Routinier, der in der Vergangenheit mit einigen schweren Verletzungen zu kämpfen hatte. Dann wurde er noch etwas konkreter: „Ich lasse mir da über den Winter hinweg Zeit.“
„Dann kann man immer sprechen“
In seine Entscheidung fließe vieles mit ein, sagte Neuer, der seit 2011 das Bayern-Tor hütet und inzwischen 40 Jahre alt ist. „Es ist eine Frage der Gesundheit, der Fitness, der Motivation. Und auch, was in der nächsten Saison passiert mit dem Verein. Das kann ich nicht beantworten, weil es viel zu früh ist.“ Momentan sei für ihn nur wichtig, „dass ich fit bleibe, gesund bleibe und gute Leistungen zeige. Dann kann man natürlich immer sprechen.“
Bayern-Trainer Vincent Kompany stimmte Neuers Äußerungen zu. „Es muss überhaupt keinen Zeitdruck geben“, sagte der Belgier. „Wichtig ist, dass er Spaß hat, dass er weiter so leistet, wie er das macht. Irgendwann kommt der Moment, wenn das besprochen wird.“
Zu Vertragsverlängerungen bei älteren Spielern bemerkte Kompany noch Grundsätzliches: „Es gibt den Zeitdruck, bevor du 30 bist - mit neuer Vertrag oder nicht. Aber irgendwann kommt eine Phase in der Karriere, wo es über Gefühl und Leistung geht. Und das ist jetzt im November noch kein Thema.“
Erinnerungen an die Anschläge 2015 in Paris
Neuer wurde am Tag vor dem PSG-Spiel auch zu seinen Erinnerungen an die Terroranschläge in Frankreichs Hauptstadt vor zehn Jahren befragt, die er damals beim Länderspiel mit der Nationalmannschaft quasi hautnah miterlebte.
„Wir sind heute am Stade de France auch vorbeigefahren. Da kommen natürlich Erinnerungen hoch“, sagte Neuer. „Das wird man nie vergessen. Das war eine Situation, die man keiner Gesellschaft wünscht, keiner Stadt wünscht, den Menschen nicht wünscht, die erschreckend gewesen ist. Diese Erinnerungen löschen sich nicht. Das waren schaurige Zeiten.“
Am 13. November 2015 hatten islamistische Terroristen bei einer Serie koordinierter Anschläge in Paris 130 Menschen getötet und 350 verletzt. Die meisten Todesopfer gab es im Konzertsaal Bataclan: Allein dort wurden 90 Menschen getötet. Auch das Stade de France sollte damals angegriffen werden, allerdings ging der ursprüngliche Plan der Attentäter nicht ganz auf. Drei von ihnen sprengten sich während des Länderspiels Frankreich gegen Deutschland am Nationalstadion in die Luft. Die DFB-Auswahl verbrachte damals nach dem Spiel die gesamte Nacht im Stadion.