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Jugendarbeit

Neustart der Präventionsarbeit: Buxtehude setzt auf US-Methode

Eine Jugendliche hält eine Flasche Bier in der Hand. Ob zum Beispiel Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen in Buxtehude ein besonders großes Problem ist, soll eine Umfrage herausfinden.

Eine Jugendliche hält eine Flasche Bier in der Hand. Ob zum Beispiel Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen in Buxtehude ein besonders großes Problem ist, soll eine Umfrage herausfinden. Foto: Silas Stein/dpa

Zu früher Alkoholmissbrauch? Angst vor Schule? Was Jugendlichen zu schaffen macht, will eine Umfrage bei Schülern in Buxtehude herausfinden.

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Von Thomas Sulzyc
Montag, 14.04.2025, 07:00 Uhr

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Buxtehude. Der im Jahr 2000 gegründete Präventionsrat ist im Bürgerbeteiligungsformat Buxtehuder Stadtforum aufgegangen. Mit Präventionsarbeit in Buxtehude sind mittlerweile 60 unterschiedliche Akteure beruflich beschäftigt. Diese Zahl nannte die Leiterin der Fachgruppe Jugend und Familie, Andrea Lange-Reichardt, vor Kurzem im Jugendhilfeausschuss.

Den Akteuren fehlt eine gemeinsame Strategie. Mit „Prävention aus dem Bauch heraus“ beschreibt Andrea Lange-Reichardt die Arbeit derzeit. Das soll sich mit einem Projekt ändern, das zur wissenschaftlich fundierten Präventionsarbeit führt.

US-Methode ist in Niedersachsen erprobt

Einstimmig hat der Jugendhilfeausschuss entschieden, Präventionsarbeit in Buxtehude neu zu organisieren. Das wird nach der in den USA entwickelten Methode mit dem Titel „Communities That Care“ (deutsch: Kommunen, die sich kümmern) geschehen. Einige Städte in Niedersachsen haben bereits Erfahrung damit, zum Beispiel Braunschweig oder Osnabrück.

Das Ziel ist, Kinder und Jugendliche frühzeitig vor gefährdenden Einflüssen wie Alkoholkonsum zu schützen und sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu stärken. Auf die schwerwiegendsten Verhaltensprobleme bei Kindern und Jugendlichen will sich die Präventionsarbeit in Zukunft konzentrieren. Welche das sind, das soll eine repräsentative Umfrage unter Schülern im Alter von 11 bis 18 Jahren herausfinden.

Nach den Sommerferien ist die Umfrage vorgesehen. Jungen und Mädchen, die sich an der Umfrage beteiligen, dürfen den Unterricht verlassen und die Fragen beantworten. Die Befragung erfolgt online und dauert 45 Minuten.

Der Landespräventionsrat Niedersachsen finanziert das Projekt mit 58.800 Euro. Das Projekt ist auf drei Jahre befristet und endet zum 31. Dezember 2027. Von den Fördergeldern wird eine befristete Teilzeitstelle finanziert.

Vorgesehen ist die Bildung eines sogenannten Gebietsteams. Vertreter von Schulen, Kindertagesstätten, Sportvereinen sowie der Jugendarbeit, Polizei, Justiz und Buxtehuder Politik werden ihm angehören.

Das Interesse sei groß. An einem vorbereitenden Treffen hätten 46 unterschiedliche Akteure der Präventionsarbeit in Buxtehude teilgenommen, berichtet Andrea Lange-Reichardt im Jugendhilfeausschuss. Vertreter der Schulen in Buxtehude hätten sich dankbar gezeigt, dass die Hansestadt Buxtehude wieder mit einem Präventionskonzept beginne.

Ob der Stadtelternrat einbezogen werde, wollte Susanne Nübel (Die Grünen) wissen. Vorgesehen ist das offenbar nicht: Wenn erste Ergebnisse vorliegen, könnten diese gegebenenfalls im Schulausschuss vorgestellt werden, antwortete Andrea Lange-Reichardt.

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