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Pandemie

Niedersachsens Gesundheitsministerin dankt Maskenträgern

Daniela Behrens informiert in der Landespressekonferenz zur aktuellen Corona-Lage.

Daniela Behrens informiert in der Landespressekonferenz zur aktuellen Corona-Lage.

Einen Monat nach der Aufhebung zahlreicher Corona-Auflagen hält Niedersachsens Gesundheitsministerin das Ende der Maskenpflicht in vielen Bereichen nach wie vor für verfrüht.

Dienstag, 03.05.2022, 17:00 Uhr

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„Ich bleibe bei meiner Einschätzung, dass es angemessen gewesen wäre, die Maskenpflicht noch etwas länger aufrechtzuerhalten“, sagte Daniela Behrens (SPD) am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in Hannover. Sie danke daher der „großen Mehrheit“ der Niedersachsen, die zum Beispiel beim Einkaufen weiterhin eine Maske trage.

„Die Situation in den Krankenhäusern entwickelt sich positiv und auch die Infektionszahlen gehen kontinuierlich zurück“, sagte Behrens. Sie warnte allerdings auch, dass niemand vorhersagen könne, wie die Situation im Herbst werde und welche Virusvariante dann vorherrsche.

„Wir beobachten die Lage daher weiterhin sehr genau, um schnell auf etwaige negative Entwicklungen reagieren zu können“, sagte die Ministerin. Gegebenenfalls müsse auch der Bund das Infektionsschutzgesetz dann erneut überarbeiten.

Niedersachsen hat im Länder-Vergleich höchste Corona-Inzidenz

Die Corona-Inzidenz in Niedersachsen ist am Dienstag nach wie vor die höchste aller Bundesländer gewesen. Sie lag bei 892,9, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Vor einer Woche lag der Wert allerdings noch bei 1336,4. Eine ähnlich hohe Zahl wie Niedersachsen hatte am Dienstag nur Schleswig-Holstein mit 884,9. Insgesamt wurden in Niedersachsen 17.094 neue Ansteckungen registriert, 39 weitere Menschen starben mit oder an Covid-19 – zwei davon im Landkreis Stade.

Die Hospitalisierungsinzidenz im Land sank auf 8,3 – so viele infizierte Menschen je 100.000 Einwohner kamen in den vergangenen sieben Tagen ins Krankenhaus. Die Zahl gilt als maßgeblicher Wert zur Bewertung der Infektionslage. Vor einer Woche lag die Zahl bei 10,7. Auch die Belegung der Intensivbetten in den Kliniken mit Covid-19-Patientinnen und -Patienten ging zurück. Sie liegt nun bei 3,9 – nach 4,9 vor einer Woche.

FDP sieht keine Überlastung des Gesundheitssystems

Die FDP sieht sich indes in ihrer Unterstützung der Lockerungen bestätigt. Diese hätten sich als richtige Entscheidung erwiesen, weil sich der Charakter der Pandemie geändert habe, sagte Fraktionschef Stefan Birkner. „Wir haben zwar hohe Zahlen an Inzidenzen, aber eine relativ niedrige Belastungssituation auf den Intensivstationen und den Allgemeinstationen.“

Die Gefahr einer Überlastung des Gesundheitssystems sei nicht mehr gegeben. Birkner forderte zudem, dass auch die verbliebenen Corona-Maßnahmen wie die Maskenpflicht im Nahverkehr permanent hinterfragt werden müssten.

Labore: Test- und Infektionsgeschehen weiter rückläufig

Die Zahl der PCR-Tests auf Sars-CoV-2 und ihre Positivrate sind nach Angaben eines Laborverbands bundesweit in den vergangenen Wochen deutlich zurückgegangen. In der vergangenen Woche seien insgesamt rund 1,01 Millionen solcher Untersuchungen durchgeführt worden, teilte der Verband Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM) am Dienstag mit. Mit Blick auf den gesamten April zeige sich, dass die Gesamtzahl der angeforderten Tests gegenüber dem Vormonat deutlich gesunken sei, hieß es.

Vor vier Wochen hatte der Verband rund 1,86 Millionen Tests innerhalb der letzten Woche vermeldet, zuvor war die Marke von zwei Millionen wöchentlichen Tests klar überschritten worden.

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Es sei zudem davon auszugehen, dass das Infektionsgeschehen zurückgehe, sagte der Sprecher mit Blick auf die Positivrate: Beim Anteil positiver PCR-Testergebnisse zeigte sich laut ALM ein klarer Rückgang. So fielen etwa in der letzten Woche knapp 436.000 PCR-Tests positiv aus. Die Positivrate bleibe zwar hoch, sei aber auf 43 Prozent gesunken (Vorwoche 52,3 Prozent), hieß es. Die Positivrate hänge jedoch nicht allein vom Infektionsgeschehen sondern auch vom Testverhalten ab, räumte der Sprecher ein.

Eine deutliche Entspannung sieht der Verband bei der Auslastung der rund 180 Labore, die an der Erhebung teilnehmen: Diese liege aktuell bei lediglich 36 Prozent, wobei die Kapazitäten mit rund 2,8 Millionen PCR-Tests unverändert hoch blieben. (dpa)

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