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Verkehr

Pendler aus dem Kreis Stade haben einen der weitesten Arbeitswege in Niedersachsen

Autos bewegen sich am frühen Morgen im Berufsverkehr.

Autos bewegen sich am frühen Morgen im Berufsverkehr.

Wolfsburg ist weiter die Pendlerhochburg in Niedersachsen, die weitesten Arbeitswege im Bundesland haben dagegen Bewohner aus dem Hamburger Umland. Wohin die Bewohner des Landkreises Stade zur Arbeit pendeln.

Von Redaktion Dienstag, 17.10.2023, 07:00 Uhr

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Sowohl bei der Zahl der Pendler als auch bei den Entfernungen sei 2022 gegenüber 2021 ein leichter Anstieg zu messen. Das geht aus einer am Donnerstag vorgelegten Auswertung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hervor, die auf Daten der Bundesagentur für Arbeit beruht.

„Das deutet darauf hin, dass auch weiter entfernt liegende Klein- und Mittelstädte für Beschäftigte als Wohnorte zunehmend attraktiv werden - zumal Homeoffice und andere Formen der mobilen Arbeit mehr Flexibilität ermöglichen“, sagte BBSR-Experte Thomas Pütz.

Diese Großstadt ist Niedersachsens Pendlerhochburg

Den höchsten Pendleranteil unter den Großstädten in Niedersachsen hat weiter Wolfsburg: 65 Prozent der hier sozialversicherungspflichtig Beschäftigten wohnen außerhalb der Stadtgrenze. 2021 war der Anteil dort genauso hoch. Deutlich geringer ist der Wert in Bremen (42 Prozent) und Bremerhaven (46 Prozent). In Niedersachsen selbst hat Braunschweig mit 50 Prozent den geringsten Anteil an sozialversicherungspflichtig beschäftigten Einpendlern, gefolgt von Oldenburg mit 51 Prozent. Hannover liegt mit 55 Prozent im Mittelfeld, Osnabrück (59 Prozent) auf Platz zwei hinter Wolfsburg.

Die weitesten Arbeitswege gibt es dagegen außerhalb der Großstädte, allen voran im direkt an Hamburg angrenzenden Landkreis Harburg, von wo aus viele in die Hansestadt pendeln. Im Schnitt lag der Arbeitsweg hier 2022 bei 25,19 Kilometern. Knapp danach folgten Lüchow-Dannenberg mit 25,15 Kilometern und Uelzen (24,64). Lange Arbeitswege gab es auch in den Kreisen Rotenburg/Wümme, Heidekreis, Lüneburg, Cuxhaven und Stade mit jeweils über 20 Kilometern.

Die Strecke, die die Pendler im Kreis Stade im Durchschnitt zurücklegen müssen, hat sich im Vergleich zu 2012 von 22,9 Kilometern leicht erhöht auf 23,16 Kilometer in 2022.

Großteil der Landkreisbewohner arbeitet in Hamburg

Von Stades rund 210.306 Einwohnern verließen nach Angaben des Penderatlas‘ im vergangenen Jahr 36.049 Menschen den Landkreis, um außerhalb zu arbeiten. Zu den am häufigsten gefahrenen Pendlerstrecken zählt die nach Hamburg (21.367 Auspendler). Viele Landkreisbewohner arbeiten auch in den Nachbarkreisen: Der Kreis Harburg zählt 2.891 Einpendler aus dem Landkreis Stade, 2.341 Menschen pendeln täglich in den Kreis Rotenburg und weitere 1.344 Arbeitnehmer in den Kreis Cuxhaven. Pendlerfahrten führen auch in die Stadt Bremen (475 Auspendler) sowie die Kreise Pinneberg (433) und Lüneburg (374). Auch in die Region Hannover (300 Auspendler), den Kreis Stormarn und nach Berlin wird gependelt.

49.772 Beschäftigte wohnen und arbeiten im Kreis Stade. Für ihren Job pendeln 15.357 Menschen täglich in die Region Stade ein. Die meisten von ihnen kommen aus den Nachbarkreisen Cuxhaven (3.442 Einpendler), Rotenburg (2.832), Harburg (2.079) und aus der Hansestadt Hamburg (2.470). Ebenfalls in Stade arbeiten Einwohner der Kreise Pinneberg (159 Einpendler), Heidekreis (139), Lüneburg (121) und Osterholz (90). Auch aus Berlin (95 Einpendler) und der Region Hannover (97) kommen Menschen zum Arbeiten in den Kreis Stade.

Insgesamt verlassen 20.692 mehr Menschen zum Arbeiten den Kreis Stade, als Beschäftigte einpendeln. Die Tagesbevölkerung im Kreis Stade liegt laut Pendleratlas bei 189.614.

Wolfsburger haben den kürzesten Arbeitsweg

Den kürzesten Arbeitsweg in Niedersachsen hatten die Bewohner der Stadt Wolfsburg mit im Schnitt nur 9,9 Kilometern. Das gilt allerdings nur für diejenigen, die im Stadtgebiet wohnen. Fast zwei Drittel der Beschäftigten in der VW-Stadt kommen von außerhalb. In den Nachbarlandkreisen Gifhorn und Helmstedt mussten die Bewohner entsprechend weite Arbeitswege in Kauf nehmen: 21,77 Kilometer im Kreis Gifhorn, 22,51 Kilometer im Kreis Helmstedt.

Kurze Arbeitswege gibt es unter anderem auch in Emden (10,44 Kilometer), Wilhelmshaven (12,25) und Bremen (14,12). Grundlage für die Erhebung waren jeweils der Wohnort und der Arbeitsort der Beschäftigten. Nicht berücksichtigt wurde dabei, ob die Menschen tatsächlich zur Arbeit pendelten oder von zuhause aus im Homeoffice tätig waren. Stichtag war der 30. Juni 2022. (dpa/set)

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