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Zweite Liga

St. Pauli reist nach Rostock zum Hochrisikospiel

Einsatzkräfte der Polizei stehen vor der Partie der Zweitligisten Hansa Rostock - FC St. Pauli am Hauptbahnhof.

Die Partie gilt als Hochrisikospiel. Aus verschiedenen Bundesländern sind mehrere Hundertschaften an Beamten im Einsatz. Foto: Frank Molter/dpa

Das Duell zwischen Hansa Rostock und dem FC St. Pauli ist eines der brisantesten Spiele in der 2. Bundesliga. Die Trainer fokussieren sich auf das Sportliche, die Polizei erwartet viel Arbeit.

Von Stefan Flomm und Jann Philip Gronenberg, dpa Donnerstag, 23.11.2023, 16:30 Uhr

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Rostock/Hamburg. Die Trainer wollen sich auf das Geschehen auf dem Rasen konzentrieren, doch für die Polizei ist das Zweitliga-Spiel zwischen dem FC Hansa Rostock und dem FC St. Pauli am Samstag (13.00 Uhr/Sky) wie immer eine brisante Angelegenheit.

Dafür reicht ein kurzer Blick zurück in die Vergangenheit. Beim letzten Hansa-Auftritt am Millerntor im Februar dieses Jahres waren unter anderem die Toiletten auf der Nordtribüne verwüstet worden. Dazu hatte es Verletzte gegeben.

Rivalisierenden Fanlager trennen

„Die Polizei wird im Einsatz frühzeitig mit allen Beteiligten kommunizieren und erwartet von den Vereinen und Fanszenen ebenfalls positive Impulse für eine friedliche Fußballbegegnung“, teilte die Polizeiinspektion Rostock auf Nachfrage mit Blick auf das Hochrisiko-Spiel zwischen dem Tabellenführer aus Hamburg und dem gastgebenden 13. mit.

Im Einsatz werden Kräfte aus Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg sowie von der Bundespolizei sein. Über die genaue Zahl der Polizisten wurden keine Angaben gemacht. Zu den wichtigsten Aufgaben gehört - wie eigentlich immer, wenn die beiden Teams aufeinandertreffen - die strikte Trennung der rivalisierenden Fanlager.

Arbeit für Polizei, Trainer entspannt

Ein Augenmerk dürfte auch auf dem Anreiseweg der insgesamt 2600 St.-Pauli-Fans liegen. Auf der Bahnstrecke von Hamburg nach Rostock werden am Wochenende zwischen Büchen und Hagenow die Schienen erneuert, sodass auf diesem Abschnitt Busse als Ersatzverkehr zum Einsatz kommen.

Für die Trainer der beiden Clubs steht derweil das Geschehen auf dem Rasen im Vordergrund. Seine Mannschaft könne nicht beeinflussen, was auf den Tribünen geschieht, sagte St.-Pauli-Coach Fabian Hürzeler am Donnerstag. Sein Rostocker Kollege Alois Schwartz meinte: „Es wäre schön, wenn wir hier ein Fußballfest haben, das sportlich auf dem Rasen entschieden wird.“

Rostocks Trainer Alois Schwartz ruft.

Hansa Rostock ist Außenseiter Foto: Jens Büttner/dpa

St. Pauli bislang ungeschlagen

Favorit in der Partie sind die Hamburger, die nach Aussage von Schwartz „seit Längerem nichts falsch gemacht haben“. Allerdings kann ein Blick in die Statistik den Gastgebern Mut machen. Die beiden vergangenen Heimspiele gegen die Hamburger wurden gewonnen. In der vergangenen Serie setzte sich Hansa im Ostseestadion mit 2:0 durch, in der Spielzeit davor mit 1:0.

Die in dieser Saison in Pflichtspielen noch immer ungeschlagenen St. Paulianer können personell aus dem Vollen schöpfen. Die Nationalspieler Jackson Irvine und Connor Metcalfe (beide Australien) sowie Manolis Saliakas (Griechenland) sind wohlbehalten von ihren Länderspielreisen zurückgekehrt.

Trainer Fabian Hürzeler gestikuliert

Trainer Fabian Hürzeler will sich auf das Geschehen auf dem Rasen konzentrieren. Foto: Michael Schwartz/dpa

Karol Mets im Kader

Der Este Karol Mets, der am Mittwoch im Training einen Schlag auf den Knöchel abbekommen hatte, ist wieder fit. Bei den Rostockern, die zuletzt vier Punkte aus zwei Spielen holten, fehlt dagegen Mittelfeldmotor Svante Ingelsson wegen seiner fünften Gelben Karte. Diese hatte Schwede beim 2:1-Auswärtssieg über den 1. FC Magdeburg kassiert.

In Rostock wartet auf Hürzeler auch eine persönlich nicht ganz einfache Aufgabe. Der zuweilen temperamentvolle St.-Pauli-Coach hat schon drei Gelbe Karten gesehen. Sollte im Ostseestadion eine vierte hinzukommen, wäre er im nächsten Spiel gesperrt. Und das wäre ausgerechnet das Stadtderby gegen den Hamburger SV am 1. Dezember.

Einsatzkräfte der Polizei stehen vor der Partie der Zweitligisten Hansa Rostock - FC St. Pauli am Hauptbahnhof.

Die Partie gilt als Hochrisikospiel. Aus verschiedenen Bundesländern sind mehrere Hundertschaften an Beamten im Einsatz. Foto: Frank Molter/dpa

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