Zähl Pixel
Lokalpolitik

SPD: Stadt Stade soll Wohnstätte finanziell stärken

Kai Koeser.

Kai Koeser.

Die Stadt Stade soll sich stärker an der Wohnstätte beteiligen. Das beantragt die SPD-Fraktion im Rat der Stadt. Die Hoffnung: Die Wohnstätte schafft mit finanzieller Hilfe mehr Wohnraum in Stade. Die Hoffnung könnte trügen.

Von Lars Strüning Dienstag, 25.07.2023, 06:00 Uhr

Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!

„Der Rat der Hansestadt Stade beauftragt die Verwaltung, mit der Wohnstätte Stade über eine relevante Aufstockung der derzeit lediglich 140 Anteile zu je 360 Euro an der Wohnstätte zu verhandeln“, heißt es im Schreiben der SPD, das nach der Sommerpause beraten werden soll. Aufstockung für 2025 angeregt

Die Stadt hat unter Führung von Bürgermeister Andreas Rieckhof (SPD) einst ihre Anteile an der Genossenschaft stark reduziert. Eine Aufstockung erfolge frühestens ab 2025.

Wohnstätten-Chef Dr. Christian Pape ist offen für derartige Gespräche. Durch eine substanzielle Beteiligung der Stadt, so die SPD, könnte die Bautätigkeit der Wohnstätte Stade gefördert werden, um den Anteil bezahlbaren Wohnraums in der Hansestadt Stade zu erhöhen. Nur: Dass ein stärkeres Engagement auch zu mehr Wohnungen führt, ist derzeit eher unrealistisch. Zu teuer ist das Bauen, um zusätzlich günstigen Wohnraum zu schaffen.

SPD: In Stade fehlen günstige Wohnungen

Stade ist eine wachsende Stadt, in der bezahlbarer Wohnraum fehlt, führen die Sozialdemokraten aus. „Eine Neubaustrategie aus rein marktwirtschaftlicher Perspektive wird uns nicht helfen, dem zu geringen Angebot an bezahlbaren Wohnungen entgegenzuwirken“, räumt Ortsvereinsvorsitzender und Fraktionsvize Kai Koeser ein.

Hohe Baukosten machen die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum unrentabel. Die Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum sei daher Aufgabe der öffentlichen Hand im Zuge der Daseinsvorsorge.

Der Staat und mit ihm die Hansestadt Stade müssten hier wieder zu einem starken Akteur werden. Stade benötige eine Wohnungspolitik, die die Wohnraumversorgung der Bevölkerung, den Neubau bezahlbarer Wohnungen, die Modernisierung und den Erhalt von Wohnraum sicherstellt.

Eine Kommune könne nur langfristig wirksam in den Wohnungsmarkt eingreifen, wenn sie im Besitz von Wohnungsmarktbeständen und Liegenschaften ist. Nur so könne sie einen Teil des Wohnangebotes dem freien Markt entziehen und ein ergänzendes Angebot schaffen, das nicht an die Logiken der Wohnungswirtschaft gebunden ist, spinnt die SPD ihren Gedanken weiter.

Das wiederum sei ein starkes Argument für eine kommunale Wohnungsbaugesellschaft als Ergänzung zu den Plänen für eine Landeswohnungsgesellschaft des Landes Niedersachsen.

Idee: Ein Stader Bündnis für bezahlbaren Wohnraum

Die Gründung einer eigenen städtischen Gesellschaft, der Aufbau einer Organisation und die Schaffung eines Wohnungsbestandes in ausreichendem Umfang für eine Entlastung auf dem Wohnungsmarkt würde jedoch Jahre dauern, wissen auch die Genossen. Mit der Wohnstätte Stade gebe es eine erfolgreiche Akteurin, die mit ihrem Wohnungsbestand für bezahlbaren Wohnraum in Stade sorge. Eine Konkurrenzsituation solle vermieden werden. Die SPD regt an, mit der freien Wohnungswirtschaft ein „Stader Bündnis für bezahlbares Wohnen“ zu gründen, „um gemeinsame Lösungen für die Wohnungsfrage in Stade zu finden“.

Weitere Themen

Weitere Artikel