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Prozess-Auftakt

Schläge, Erpressung, Raub: Stader Duo als brutale Drogenbosse unterwegs

Ein weiteres Großverfahren neben dem Clan-Prozess startet in Stade an diesem Mittwoch.

Ein weiteres Großverfahren neben dem Clan-Prozess startet in Stade an diesem Mittwoch. Foto: Sina Schuldt/dpa

Die Anklagepunkte sind überbordend: Vor dem Landgericht beginnt die Verhandlung gegen zwei Männer, die für einen florienden Drogenumsatz ihre Gewaltfantasien ausgelebt haben sollen.

Von Redaktion Dienstag, 12.11.2024, 17:47 Uhr

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Stade. Wie das Landgericht Stade mitteilt, beginnt an diesem Mittwoch (13. November) vor der 3. Großen Strafkammer die Hauptverhandlung gegen zwei Männer im Alter von 22 und 26 Jahren. Ihnen werde unter anderem vorgeworfen, gemeinsam in größerem Umfang mit Drogen gehandelt und sich durch den Verkauf eine regelmäßige Einnahmequelle aufgebaut zu haben. Die Taten sollen zwischen August 2021 und Mai 2022 in Stade begangen worden sein.

Dabei soll der 26 Jahre alte Angeklagte vor allem Minderjährige in den Verkauf eingebunden und sie als Gegenleistung mit kleineren Mengen Betäubungsmitteln (vor allem Cannabis) entlohnt haben. Zusätzlich werden dem 26-Jährigen eine Reihe weiterer Straftaten vorgeworfen, darunter Körperverletzung in vier Fällen, Erpressung in drei Fällen (davon ein Versuch), Sachbeschädigung, falsche Verdächtigung und Hausfriedensbruch.

Mit Gewalt-Androhung zur Einnahme von Kokain gezwungen

Der 26-Jährige soll als Drogenboss seine Laufburschen bedroht und geschlagen haben, wenn diese sich weigerten, die Drogen zu verkaufen. „Einen Mann soll er zudem mit Gewalt zur Einnahme von Kokain gezwungen haben“, heißt es von Richterin Petra Linzer in der Prozessankündigung. Über eine Mittelsfrau, die erpresst worden sein soll, sei der Drogenbaron an ein Mobiltelefon gelangt. Derselben Frau soll er zudem Geld gestohlen haben, heißt es weiter.

Dem 22-jährigen Angeklagten wird außerdem versuchte räuberische Erpressung, Nötigung, gemeinschaftlicher Raub und Beihilfe zum Raub vorgeworfen. Unter anderem soll er zwei Personen bedroht und sie unter Gewaltandrohung zur Herausgabe ihrer Mobiltelefone nebst PIN veranlasst haben. Dabei soll er teilweise auch gemeinsam mit weiteren Mittätern, die von den Ermittlungsbehörden gesondert verfolgt würden oder aber bis heute nicht identifiziert worden seien, gehandelt haben.

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Prozess um tödlichen Clan-Streit wird fortgesetzt

Die Kammer hat zunächst elf Verhandlungstage bis Ende Januar anberaumt. Damit steht in Stade der nächste Großprozess bevor.

Denn ebenfalls an diesem Mittwoch wird der Prozess um den tödlichen Clan-Streit in Stade vor der 1. Großen Strafkammer fortgesetzt. Den Auftakt in der vergangenen Woche verfolgten dabei beide Familien Miri und Al-Zein. Es kam teilweise zu tumultartigen Szenen. Auch am Freitag soll in diesem Fall erneut verhandelt werden.

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