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Artenschutz

Schwalben: Fliegende Glücksbringer sind zurück im Landkreis

Schwalben - hier eine Mehlschwalbe - gelten als Glücksbringer, finden aber immer weniger Nahrung und Nistplätze. Das Kreis-Naturschutzamt zeichnet wieder entsprechende Artenschutzprojekte aus. Foto: Heinze

Schwalben - hier eine Mehlschwalbe - gelten als Glücksbringer, finden aber immer weniger Nahrung und Nistplätze. Das Kreis-Naturschutzamt zeichnet wieder entsprechende Artenschutzprojekte aus. Foto: Heinze

Die ersten Schwalben sind zurück im Mitte April wurden die ersten Rauchschwalben gesichtet, jedoch noch keine Mehlschwalben. Einen besonderen Willkommensgruß für Mehlschwalben gibt es an einer Scheune in Helmste.

Mittwoch, 03.05.2023, 11:00 Uhr

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Für den ist Eckart Brandt verantwortlich, er hat an seiner Scheune beim „Boomgarden“-Projekt in Helmste mehrere Nisthilfen angebracht.

Geschützt vor Wind, Regen und Sonne hängen dort insgesamt vier künstliche Nester, befestigt unter einem Dachvorsprung. Der Standort ist gut gewählt, denn der „Boomgarden“ mit vielen alten regionaltypischen Obstbäumen auf einer Blühwiese bietet Insekten und somit Schwalben reichlich Nahrung. Denn für die Versorgung der Jungschwalben im Nest fangen die Altvögel enorme Mengen an Insekten, bis zu einem Kilogramm pro Brut.

Zu Besuch beim Projekt Boomgarden

Für sein Artenschutzengagement wurde Eckart Brandt dafür vom „Schwalben willkommen“-Team mit einer Plakette ausgezeichnet. Wer mehr zum „Boomgarden“-Projekt in Helmste erfahren möchte, ist zum Tag der offenen Blüte am Sonntag, 7. Mai, zwischen 11 und 16 Uhr herzlich willkommen: http://www.boomgarden.de/termine-fuehrungen.html

Mit der Rückkehr der „Glücksbringer“ startet auch wieder die Aktion „Schwalben Willkommen im Landkreis Stade“. „Alle Bürgerinnen und Bürger sind aufgerufen im Verlaufe des Sommers die Anzahl ‚ihrer‘ Schwalbennester zu melden“, erklärt Diplom-Biologin Janette Hagedoorn-Schüch vom Amt Naturschutz des Landkreises Stade.

Kreis-Naturschutzamt verleiht Plakette

Sie hatte mit den Naturschutzverbänden Nabu und BUND sowie der ornithologischen naturkundlichen Arbeitsgemeinschaft das Projekt 2014 ins Leben gerufen. „Ziel ist es, einen Überblick über das Schwalbenvorkommen im Kreisgebiet zu erhalten“, so Hagedoorn-Schüch.

Leider sei in den vergangenen 50 Jahren der deutschlandweite Bestand der Schwalben rückläufig. Die nützlichen Insektenfresser finden immer weniger Nahrung, es mangelt an Nistgelegenheiten und an Nistmaterial. „Mit einfachen Maßnahmen kann jedoch der Lebensraum der Schwalben verbessert werden“, so Hagedoorn-Schüch, „beispielsweise durch das Anbringen von künstlichen Nisthilfen, das Anlegen von Lehmpfützen und durch die Anlage eines naturnahen Gartens.“

Wer an der Aktion teilnehmen möchte, kann „seine“ Schwalbennester im Sommer per E-Mail an Schwalben-Willkommen@landkreis-stade.de melden. Weitere Informationen zu Schwalbenarten und zur Lebensweise gibt es auf der Internetseite des Landkreises Stade unter den Stichworten „Schwalben willkommen“.

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