„Sehr gut“: Drochterser Milch überzeugt im großen Warentest

Fünf der sechs mit „sehr gut“ bewerteten Milch-Anbieter tragen ein Bio-Siegel. Foto: Christin Klose/dpa-tmn
Stiftung Warentest hat 28 Kandidaten in den Vollmilch-Test genommen. Eine mit Bio-Siegel aus dem Landkreis Stade überzeugte mit als Beste. Wo es die Bauernmilch zu kaufen gibt.
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Sie sieht elfenbein- oder hellelfenbeinfarben aus. Das Milchfett ist richtig sichtbar. Sie riechen rein, und der Geschmack ist leicht buttrig: So beschreiben die Verkoster der Stiftung Warentest ihre Testsieger im Vollmilch-Vergleich der Zeitschrift „test“ (Ausgabe 03/2023).
Selten gibt es so positive Benotungen der strengen Tester für eine Testreihe. Doch für die sechs traditionell hergestellten und 22 länger haltbaren Vollmilch-Produkte gibt es richtig viele Punkte: Sechsmal führen sie zu einem „sehr gut“ und 18 mal zu einem „gut“.
Testsieger für 1,39 und 1,89 Euro pro Liter
Fünf der sechs Besten tragen ein Bio-Siegel - darunter: die Demeter Nordfrische Bauernmilch von Edeka (1,79 Euro pro Liter). Dahinter verbergen sich sieben Demeter-Bauern aus dem Norden, die sich zu einer Erzeugergemeinschaft zusammengeschlossen haben. Mit dabei: die Hofgemeinschaft Aschhorn aus Drochtersen. Die Nordfrische-Milch wird exklusiv für Edeka abgefüllt.
Außerdem top bewertet wurden die Schwarzwaldmilch (1,89 Euro pro Liter), die Demeter Dennree aus Denn’s Biomarkt (1,79 Euro pro Liter), d, die Heumilch der Gläsernen Molkerei (1,89 Euro pro Liter) und die Arla-Weidemilch (1,79 Euro pro Liter).
Aber auch Aldis Tierwohl-Weidemilch (1,39 Euro pro Liter) kann mithalten und ist die sechste sehr gute Milch.

Die Demeter Nordfrische Bauernmilch wird exklusiv bei Edeka verkauft. Foto: Norddeutsche Demeter-Milchbauern GmbH & Co. KG/Edeka
Das schlechteste Urteil im Test ist „befriedigend“ - für vier länger haltbare Produkte. Punkteabzug gab es, wenn Milch nicht so schonend hocherhitzt wird. Dadurch leide die chemische Qualität, obwohl die Milch gut oder sogar sehr gut schmeckt. Abzug kassiert ein Hersteller, weil er mit „regional“ wirbt, aber seine Milch in einem anderen Bundesland abgefüllt wird.
Preis reduziert: Warum Butter wieder günstiger wird
Das Landvolk Niedersachsen berichtet von einem weiterhin turbulenten Marktgeschehen. Die Geschäfte mit China als wichtigem Exportpartner seien infolge der Corona-Bestimmungen eingebrochen, die Inflation zerre am Einkaufsverhalten in den Supermärkten, zudem bereite die Preispolitik des Einzelhandels Sorgen. „Der Lebensmitteleinzelhandel versucht massiv, bestehende Verträge mit unseren Verarbeitern auszuhebeln, um die Preise noch weiter drücken zu können. Das ist ein Unding. Wir erwarten Vertragstreue, so wie wir die Kontrakte ebenfalls einhalten“, klagt Landvolk-Vizepräsidenten Manfred Tannen.
Der Vorsitzende des Milchausschusses im Landesbauernverband erwartet für das erste Quartal 2023 beim Milcherzeugerpreis ein hohes Niveau – verglichen mit früheren Jahren. Im Dezember 2022 lag der Erzeugerpreis für Standardmilch laut Landvolk im Bereich von 60 Cent pro Kilogramm. Zuletzt sinken die Preise wieder deutlich.
Anfang Februar waren die Butterpreise ins Rutschen geraten. Der Preis für die günstigste 250-Gramm-Packung Markenbutter fiel von 1,99 auf 1,59 Euro. Butter gilt dabei als Eckpreisartikel, an dem sich die Kunden bei der Preiswahrnehmung eines Händlers orientieren.
Dass die Preise gerade jetzt ins Rutschen geraten, hängt mit dem Rhythmus der Preisverhandlungen in der Milchbranche zusammen. Die alten Verträge waren Ende Januar ausgelaufen, und in den neuen Verträgen konnten die Händler deutlich günstigere Einkaufspreise vereinbaren, die die aktuellen Preissenkungen ermöglichen.
Die neuen Verträge haben eine Laufzeit von vier Wochen. Mit neuen Preissteigerungen nach dem Ende der Laufzeit rechnet der Branchenkenner aber nicht. (dpa/tmn/tip)