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Dithmarscher Geest

Siedlungsplatz in Heide freigelegt

Solveig Ketelsen ist als Grabungsleiterin vor Ort.

Solveig Ketelsen ist als Grabungsleiterin vor Ort. Foto: Frank Molter/dpa

Bei Ausgrabungen im Kreis Dithmarschen hat das Archäologische Landesamt Siedlungsstrukturen gefunden. Es wird angenommen, dass dort schon tausende Jahre vor Christus gewohnt wurde.

Von dpa Donnerstag, 23.10.2025, 16:30 Uhr

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Heide. Bei Ausgrabungen in Heide (Kreis Dithmarschen) haben Archäologen einen weitläufigen Siedlungsplatz freigelegt. Nach Angaben des Archäologischen Landesamtes Schleswig-Holstein war die Siedlung vom späten Neolithikum, das um 2800 vor Christus begann, bis zur römischen Kaiserzeit, die bis 375 nach Christus dauerte, bewohnt.

Bei den Grabungen kamen Hausgrundrisse, Grubenhäuser, Siedlungsstrukturen, Keramik und Kochsteingruben ans Licht. Ob die Siedlung durchgehend oder in mehreren Phasen genutzt wurde, soll die Auswertung der Funde klären.

Für Ausgrabungsleiterin Solveig Ketelsen war einer der „spannendsten“ Funde ein Gefäß aus der römischen Kaiserzeit, welches aus den Jahren um Christi Geburt stammen soll. „Es ist erstaunlich gut erhalten“, erklärte sie. Ketelsen vermute, dass darin Vorräte gelagert worden seien.

Eines der spannenden Ausgrabungsstücke ist für Solveig Ketelsen ein gut erhaltenes Vorratsgefäß.

Eines der spannenden Ausgrabungsstücke ist für Solveig Ketelsen ein gut erhaltenes Vorratsgefäß. Foto: Frank Molter/dpa

Neues Wohngebiet im Grabungsgelände geplant

Die Entdeckungen belegen das hohe archäologische Potenzial der Dithmarscher Geest, hieß es. „Die Geest bot zu allen Zeiten ein hervorragendes Siedlungsareal in Nordseenähe“, erklärte das Archäologische Landesamt auf Nachfrage. Der feste, höher gelegene Boden erleichterte dort Landwirtschaft und Viehhaltung.

 Die Stadt Heide plant, auf dem Grabungsgelände ein neues Wohngebiet zu errichten. Deshalb untersucht das Landesamt derzeit das etwa sieben Hektar große Areal intensiv. Schon die Voruntersuchung im vergangenen Jahr hatte auf fünf Hektar deutliche Spuren vorgeschichtlicher Besiedlung zutage gefördert.

Bei den Grabungen kamen Hausgrundrisse, Grubenhäuser, Siedlungsstrukturen, Keramik und Kochsteingruben ans Licht.

Bei den Grabungen kamen Hausgrundrisse, Grubenhäuser, Siedlungsstrukturen, Keramik und Kochsteingruben ans Licht. Foto: Frank Molter/dpa

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