So lassen sich die Eichhörnchen vor der kalten Jahreszeit unterstützen

Eine Walnuss fürs Depot: Eichhörnchen legen sich jetzt Wintervorräte an. Foto: REINHARD PAULIN
Eichhörnchen legen jetzt Wintervorräte an. Wie sich die Kletterkünstler vor und in der kalten Jahreszeit unterstützen lassen, darüber informiert der Nabu.
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Landkreis. Jetzt ist die Zeit, in der sich Eichhörnchen aktiv auf den Winter vorbereiten, weiß Jana Jensen, Leiterin der Nabu-Regionalgeschäftsstelle Elbe-Weser. Aktuell bauen Eichhörnchen in Bäumen ihren Kobel - ihr Nest, das meistens in einer Astgabel liegt und in etwa so groß werden kann wie ein Fußball. Dazu ziehen sie Äste kreisförmig zusammen und polstern diese mit Laub aus. Manchmal reicht ihnen auch eine Höhle in einem Baumstamm oder ein Nistkasten von einem Kauz, den sie als Kobel umfunktionieren. Die Höhle stopfen sie dann mit Nistmaterial aus, damit sie es richtig kuschelig haben und dort die kalte Jahreszeit verbringen können.
Eichhörnchen legen ein Depot an Nüssen an
Eichhörnchen halten keinen Winterschlaf. Sie fahren lediglich ihre körperliche Aktivität herunter, was bedeutet, dass sie für den Winter ein Depot an Nüssen anlegen und verstecken müssen. Manchmal können Eichhörnchen dabei beobachtet werden, wie sie Haselnüsse, Walnüsse oder Bucheckern sammeln und diese anschließend vergraben. Eichhörnchen legen sich nämlich im Herbst Vorräte in der Erde an, die sie im Winter wieder ausgraben. Man kann Eichhörnchen in der kalten Jahreszeit auch füttern. Sie fressen gerne Haferflocken und Sonnenblumenkerne. „Wichtig ist nur, dass sie ausreichend mit fettreichen sowie ölhaltigen Nüssen und Samen versorgt sind. Eine gute Alternative dazu sind Fettblöcke“, sagt Jensen.

Auch Äpfel schmecken den Kletterkünstlern. Foto: Reinhard Paulin
Bevor Bäume im Winter gefällt werden, sollten sie mit einem Fernglas auf Kobel abgesucht werden, denn häufig verletzen sich Eichhörnchen dabei oder werden in ihrer Winterruhe gestört, so dass sie anschließend in einer Wildtierauffangstation wieder aufgepäppelt werden müssen.
Vogelfutterhäuschen mit Nüssen und Fettblock
Ein Vogelfutterhäuschen mit Walnüssen, Haselnüssen und einem Fettblock, der normalerweise für Vögel angeboten wird, ist nur eine Möglichkeit, den beliebten Säugetieren über den Winter zu helfen. Generell gilt - wie bei Igel und Co. auch: Je naturnaher und wilder ein Garten gestaltet ist, desto besser ist er für Eichhörnchen geeignet. Weil es dann viele Versteckmöglichkeiten hat und sein Futter selbst finden kann, sofern Bäume wie Buchen, Wal- und Haselnüsse vorhanden sind.
Weil auch Eichhörnchen ausreichend trinken müssen, sollte eine Wasserstelle angeboten werden. Wichtig ist dabei die Hygiene. „Die Schüssel sollte täglich ausgespült werden, damit sich die Tiere nicht gegenseitig mit Krankheiten infizieren“, empfiehlt die Artenschützerin.
Gefahrenquellen im Garten erkennen
Weitere Gefahren: Regenrohre und Gerümpel wie Rohre und Eimer im Garten, an denen sich die oft sehr neugierigen Eichhörnchen schneiden oder aus denen sie sich nicht mehr befreien könnten, offene Wassertonnen, Löcher in der Fassade oder im Dach, Leimringe für den Insektenschutz an Bäumen, Schutznetze und Mäuse- und Rattengift.
„Wir Menschen können ein Stück weit kontrollieren, welche Gefahren wir Wildtieren in unseren Gärten zumuten“, sagt Jana Jensen. Dazu zähle auch, nicht gerade die Katze oder den Hund in den Garten zu lassen, wenn zu sehen ist, wie ein Eichhörnchen emsig Nüsse vergräbt. (sal)
Kontakt: Nabu-Regionalgeschäftsstelle Elbe-Weser, Info@Nabu-Elbe-Weser.de, Telefon: 04161/6532493, www.Nabu-Elbe-Weser.de.