So viele neue Jäger gibt es im Kreis Stade

Rund 2200 Euro im Schnitt kostet die Jägerprüfung. Foto: dpa
Immer mehr Menschen in Deutschland wollen Jäger werden. Im Kreis Stade wurde jetzt die Prüfung abgelegt. Die besten Resultate erzielten dabei zwei Jungjägerinnen.
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Mit 40 Anwärterinnen und Anwärtern hat im Landkreis Stade wieder ein starker Jahrgang das „Grüne Abitur“ erreicht und die Jägerprüfung bestanden. Von den 44 Teilnehmern der Jagdschulen Thomfohrde und Grote bestanden 40 die Prüfung. Die Erfolgsquote von rund 90 Prozent bewege sich auf gewohnt hohem Niveau, hieß es.
Kreisjägermeister Axel Schuldt überreichte den erfolgreichen Jungjägerinnen und Jungjägern nach der mündlich-praktischen Prüfung im Lehrrevier Sunde die Zeugnisse. Der Vorsitzende der Jägerschaft Stade, Peter Hatecke, übergab ihnen schließlich die Jägerbriefe.
Prüfungsbeste wurde Stefanie Leuker vor Ann-Katrin Heinrich, Thies Lahde und Martin Scholz.
Zahl der Jägerinnen nimmt stetig zu
Der Anteil weiblicher Prüflinge steigt im Übrigen seit Jahren an: Inzwischen machen Frauen bei jeder Jägerprüfung fast die Hälfte der Teilnehmenden aus. Im Landkreis Stade haben 21 Jungjäger und 19 Jungjägerinnen bestanden.

Peter Hatecke (von links) mit Thies Lahde, Stefanie Leuker, Ann-Katrin Heinrich, Martin Scholz und AxelSchuldt.
Axel Schuldt: „Mit der fundierten Ausbildung ist wieder ein optimaler Grundstock für das Jungjägerleben der Absolventen geschaffen worden, hierfür danken wir den beiden Jagdschulen.“ Peter Hatecke ergänzte: „Sowohl im Lehrgang als auch bei den Prüfungen wird heute sehr viel mehr Wert auf den Naturschutz gelegt, damit orientieren wir uns an den praktischen Erfordernissen vor Ort.“
Jagdverband: Immer mehr Menschen machen Jägerprüfung
Im Jahr 2022 traten bundesweit mit 23.713 Menschen ein Viertel mehr Prüflinge zur staatlichen Jägerprüfung an als im Jahr zuvor, wie der Deutsche Jagdverband (DJV) mitteilte. Im Vergleich zu 2013 (11.033) seien es sogar mehr als doppelt so viele gewesen. Die Durchfallquote sei dabei leicht auf rund 25 Prozent angestiegen, sagte DJV-Sprecher Torsten Reinwald. Diese habe in den Jahren zuvor im Durchschnitt bei etwa 20 Prozent gelegen. Die meisten Prüflinge gab es demnach in Niedersachsen (5968), gefolgt von Baden-Württemberg (3399) und Bayern (3396).
Einen Grund für die gestiegenen Zahlen sieht Reinwald in der Corona-Pandemie. „Das hat viele Leute beflügelt, die Natur noch mal genauer in Augenschein zu nehmen.“ Allerdings habe es bei den Prüfungen auch viel Überhang aus den Coronajahren gegeben, die aufgrund der Restriktionen nicht durchgeführt werden konnten.
So viel kostet die Jägerprüfung
Die Jägerprüfung in Niedersachsen gliedert sich in drei Teile: die Schießprüfung mit Büchse und Flinte, die schriftliche und die mündlich-praktische Prüfung. Die Prüflinge werden im schriftlichen und mündlich-praktischen Teil jeweils in fünf Fachgebieten geprüft. Hierbei müssen sie ihr Wissen über Wild und andere freilebende Tierarten, über Jagdwaffen und Fanggeräte, über Naturschutz, Hege und den Jagdbetrieb, die Behandlung des erlegten Wildes, Wildkrankheiten, Jagdhunde und jagdliches Brauchtum sowie über das Jagd- und Waffenrecht und andere relevante Rechtsbereiche unter Beweis stellen.
Durchschnittlich koste die Jägerausbildung demnach etwa 2200 Euro.
Zugelassen wird zur Jägerprüfung, wer die für den Erwerb des Jagdscheines erforderliche körperliche Eignung besitzt, spätestens sechs Monate vor der Prüfung das 15. Lebensjahr vollendet und eine Haftpflichtversicherung für den Waffengebrauch abgeschlossen hat.
Die Vorbereitungs-Lehrgänge zur Jägerprüfung werden im Kreis Stade von der Jagdschule Thomfohrde, Bliedersdorf und der Jagdschule Holger Grote, Drochtersen-Hüll angeboten. (st/dpa)