Solidarische Landwirtschaft in Ahrenswohlde: Wie lief die Ernte?

Frija (links) und Dagmar sind zwei der Gärtner im Verein. Foto: Nimm Anteil
Essen, was der regionale Acker zu bieten hat - immer so viel, wie er hergibt: Das Prinzip der solidarischen Landwirtschaft aus Ahrenswohlde begeistert inzwischen Menschen aus dem ganzen Landkreis. Wie es in diesem Jahr lief - und wie Interessierte an die Lebensmittel kommen.
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Am Wochenende sagen die Mitglieder der solidarischen Landwirtschaft „Nimm Anteil“ bei einer Ackeraktion noch einmal Danke. Sie gilt der reichen Ernte, die sie seit März in jeder Woche mit frischem Gemüse versorgt. Als Aktion wird noch einmal alles geerntet, was der Acker hergibt: Kohl, Sellerie, Salat, Kürbis und Möhren stehen noch auf dem Feld.
160 Haushalte im ganzen Landkreis werden versorgt
Vorsitzende Merle Nicolai blickt auf ein gutes Erntejahr zurück, es ist das dritte seit Gründung des Vereins: „Wir hatten in diesem Jahr sehr viel, es war super Wetter“, sagt sie. Gut 160 Haushalte von Stade, über Buxtehude und Apensen bis nach Harsefeld habe der Verein in diesem Jahr mit Gemüse und Kräutern versorgt.
Und so funktioniert die solidarische Landwirtschaft: 48 Wochen im Jahr bekommen die Mitglieder jede Woche Lebensmittel vom Acker in Ahrenswohlde. Dort wächst im Freien und unter Folientunneln alles, was das Gemüseherz begehrt: Tomaten, Paprika, Zucchini, Brokkoli, Kohlrabi, Aubergine, Kräuter. Die Aufzählung ist längst nicht vollständig. In Depots in Stade, Apensen, Harsefeld, Ahrenswohlde und zwei Mal in Buxtehude können die Anteilsnehmer die Ware abholen. „In Buxtehude haben wir am meisten Kunden“, verrät Nicolai. Ein Zettel verrät, wie viel und von welcher Sorte sich ein Anteilseigner aus dem Depot nehmen darf. Die Mitglieder packen sich die Lebensmittel selbst ab - ganz ohne Verpackungsmaterial.
Ein Jahr Gemüse für 1150 Euro
In jeder Woche werden die Depots neu bestückt und andere Listen ausgehängt. Zum Ende des Vorjahres wird festgelegt, wie viel ein Anteil kostet. Für eine vierköpfige Familie waren das in diesem Jahr 1150 Euro, auch halbe Anteile sind möglich.
An der jährlichen Bieterrunde werden die Wirtschaftspläne für das nächste Erntejahr vorgestellt. Die Mitglieder können mitentscheiden, wie viel sie selbst helfen und wie viel die angestellten Gärtner übernehmen sollen - und bestimmen so den Preis mit. Auch Interessierte können sich an diesem Tag über den Verein informieren. Die nächste Bieterrunde findet am 10. November in der Freizeitstätte „Alter Schlachthof“ in der Freiburger Straße 4 in Stade um 19 Uhr statt. Die Veranstaltung ist öffentlich, alle Interessenten sind herzlich eingeladen.