Stadtbahn-Strecke bleibt nach Bombensprengung gesperrt

Fachleute nehmen den Bombenkrater an der Erich-Panitz-Straße in Augenschein. Foto: J. Fernando Martinez Lopez/TNN/dpa
Nach der Sprengung von zwei Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg in Laatzen bleibt die beschädigte Stadtbahnstrecke noch mehr als zwei Wochen gesperrt.
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Update: Mittwoch, 16.30 Uhr
Für die Wiederherstellung der Gleise werde das Wochenende nach dem 24. März angepeilt, teilte die Infrastrukturgesellschaft Region Hannover (infra) am Mittwoch mit. Unter den Gleisen hatte sich eine 1000 Kilogramm schwere Bombe befunden, die am Sonntag gesprengt wurde. Jetzt muss unter anderem eine Rampe errichtet werden, damit Baufahrzeuge in den etwa vier Meter tiefen Bombenkrater gelangen können. Frost oder Starkniederschläge könnten allerdings zu Verzögerungen beim Beseitigen der Schäden führen, hieß es von der infra. Eine halbe Million Euro dürften die Arbeiten in jedem Fall kosten.
B443 bleibt gesperrt
Die Sprengung einer zweiten 1000-Kilo-Bombe am Sonntag in Laatzen hatte Schäden an der Bundesstraße 443 verursacht. Diese ist laut der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr im Bereich der Brücke über die B6 noch bis Freitag (10. März) gesperrt.
Statiker hatten nach der Sprengung von zwei Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg in Laatzen bei Hannover keine Schäden an Häusern festgestellt. „Wir sind sehr zufrieden. Es ist zum Glück alles gut abgelaufen”, sagte Anke Weisbrich, Sprecherin der Stadt Laatzen, am Montag. Nicht einmal Fenster seien kaputtgegangen und die Bewohner konnten in der Nacht zurück in ihre Häuser. „Die Statiker sind nachts schon herumgegangen und haben nach Druckrissen geguckt”, bestätigte sie.
Drei Fliegerbomben waren entdeckt worden, eine 500 Kilo schwere Altlast konnte am Sonntagabend auf einem Privatgelände entschärft werden. Für die Sprengung der je eine Tonne schweren Bomben in der Stadtmitte wurden Aufbauten aus Wasser und Säcken vom Kampfmittelbeseitigungsdienst angefertigt.
Eine dieser Bomben lag an der Bundesstraße 443. Bei der Sprengung wurde die Straße laut Polizei beschädigt. Eine weitere Bombe befand sich unter den Gleisen der Stadtbahnlinie 1. Bei der Sprengung wurde die Strecke stark beschädigt, wie die Verkehrsbetriebe Üstra via Twitter mitteilten. Es habe sich ein richtiger Krater im Gleisbett gebildet, die Gleise seien nicht mehr da. Die Reparatur werde etwa 14 Tage dauern. „Das wird hoffentlich relativ zügig gehen”, sagte Weisbrich. Der gesamte Boden müsse neu aufgebaut werden, es lagen Regenwasser- und Gasleitungen in dem Bereich. Bis dahin müssten die Bahnen eine Umleitung fahren. Die Haltestelle Laatzen/Zentrum konnte am Morgen auch von Bussen nicht angefahren werden.

Arbeiter stehen an der Stelle, wo drei Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden und unschädlich gemacht wurden.
Fliegerbomben in Laatzen gesprengt: Keine Schäden an Häusern
Auch die Erich-Panitz-Straße war zwischen Würzburger Straße und Wülferoder Straße in beiden Richtungen nicht nutzbar. Laut Polizei wurde auch die Bundesstraße 443 bei der Sprengung beschädigt. Im Bereich des Brückenbauwerkes über die B6 bleibt sie in beide Richtungen voll gesperrt. Diese Sperrung werde voraussichtlich bis Freitag andauern, teilte die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr mit. Nach Angaben der Verkehrsmanagementzentrale Niedersachsen mussten die B443 in Rethen sowie die benachbarte B6 zwischen Messe-Süd und der B443 am Morgen umfahren werden.
Die Evakuierung hatte am Sonntag um 7.00 Uhr begonnen. Rund 20.000 Menschen mussten ihre Häuser und Wohnungen verlassen. In der Nacht zu Montag durften sie zurückkehren. Weil die Evakuierung bis in die Nacht dauerte, sollten Eltern von Grundschulkindern selbst über den Schulbesuch am Montag entscheiden.
Nach Angaben der Stadt hatte sich der Abschluss der Evakuierung mehrfach verzögert, weil sich immer wieder Menschen verbotenerweise im Sperrgebiet aufhielten. Dadurch mussten die Vorbereitungen für die Sprengung unterbrochen werden.
In Hamburg-Wilhelmsburg und Lüneburg wurden in diesem Jahr bereits ebenfalls Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft. Erst im Januar waren in Hannover mehrere Weltkriegs-Granaten entdeckt und entschärft worden. (dpa)