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Tarifkonflikt

Streikaufruf bei Amazon mitten im Geschenke-Endspurt

Verdi hat vor allem an großen Verteilzentren zum Streik bei Amazon aufgerufen. Foto: Frankenberg/dpa

Verdi hat vor allem an großen Verteilzentren zum Streik bei Amazon aufgerufen. Foto: Frankenberg/dpa

Mitten im Weihnachtsgeschäft hat die Gewerkschaft Verdi Beschäftigte des Online-Versandriesen Amazon erneut zu einem Ausstand aufgerufen. Der Streik soll mehrere Tage anhalten.

Montag, 19.12.2022, 08:00 Uhr

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Inmitten des Weihnachtsgeschäfts hat die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten an mehreren Amazon-Standorten bundesweit zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Dies gelte für die Beschäftigten in den Versandzentren in Bad Hersfeld, Dortmund, Graben bei Augsburg, Koblenz, Leipzig, Rheinberg und Werne, teilte die Gewerkschaft am Sonntag mit.

Damit solle gegen „die unsozialen Praktiken des Onlinegiganten“ protestiert werden. Zu den genauen Zeiträumen machte die Gewerkschaft keine Angaben. „Die Beschäftigten der verschiedenen Verteilzentren werden in den kommenden Tagen teilweise abwechselnd und ohne öffentliche Vorankündigung in Aktion treten“, sagte Streikleiterin Monika Di Silvestre.

Tarifkonflikt: Darum wird bei Amazon gestreikt

Insgesamt verdienten die Beschäftigten bei Amazon "noch immer mehrere tausend Euro im Jahr weniger als ihre Kolleginnen und Kollegen in tarifgebundenen Unternehmen“, kritisierte die Gewerkschafterin. Ein Grund dafür seien das geringe Weihnachts- und fehlende Urlaubsgeld. „Wir fordern deshalb auch weiterhin, dass Amazon die Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels anerkennt und mit uns einen Tarifvertrag Gute und Gesunde Arbeit abschließt.“

Amazon rechnet nicht mit Auswirkungen auf die Kunden durch die Verdi-Aktionen. Das Unternehmen verwies auf eine Gehaltserhöhung seit September 2022 für alle Amazon-Mitarbeiter in der Logistik in Deutschland. „Der umgerechnete Einstiegslohn liegt bei 13 Euro brutto pro Stunde aufwärts, inklusive Bonuszahlungen. Nach zwei Jahren Betriebszugehörigkeit liegt der Lohn im Durchschnitt bei über 35 000 Euro brutto pro Jahr“, teilte ein Unternehmenssprecher mit. Zahlreiche Extras und Vergünstigungen kämen noch hinzu.

Ein Mitarbeiter legt im neuen Logistikzentrum des Onlineversandhändlers Amazon in Helmstedt ein Paket auf ein Fließband. Foto: Moritz Frankenberg/dpa

Ein Mitarbeiter legt im neuen Logistikzentrum des Onlineversandhändlers Amazon in Helmstedt ein Paket auf ein Fließband. Foto: Moritz Frankenberg/dpa

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