Sturm "Ignatz" sorgt für Hochwasser und Zugausfälle

Feuerwehrmänner stehen vor zwei umgestürzten Bäumen im Stadtteil Ohlsdorf. Das Tief "Ignatz" bringt heftige Sturmböen nach Norddeutschland. Foto: Steven Hutchings/TNN/dpa
Das Tief "Ignatz" bringt am Donnerstag heftige Sturmböen nach Norddeutschland. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) rechnet für Schleswig-Holstein und Hamburg mit Windstärken von bis zu 110 Kilometern die Stunde. Auch kurzlebige Tornados seien nicht völlig auszuschließen.
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Das Sturmtief "Ignatz" hat am frühen Donnerstagmorgen seinen Zug über Deutschland begonnen. Der erste kräftige Herbststurm des Jahres brachte vielerorts heftige Böen mit sich, teils auch Gewitter und Regen. Im Binnenland kann der Sturm mit Windstärke 9 bis 10 blasen, also 75 bis 90 km/h. Es sei der erste ausgewachsene Herbststurm des Jahres in Deutschland, sagte die Meteorologin Julia Schmidt.
Für einen Streifen entlang des Nord-Ostsee-Kanals prophezeite der DWD Schauer und Gewitter mit kräftigen Regenfällen. Hamburg werde davon aber weniger stark betroffen sein, sagte Schmidt. Die Temperaturen steigen bis auf 12 Grad im Norden und 15 Grad in Lauenburg. Zum Wochenende soll sich das Wetter beruhigen und die Sonne hervorkommen. Der Vorhersage zufolge könnte es in der Nacht zum Sonntag aber ersten Bodenfrost geben.
Baum fällt auf Auto und Mehrfamilienhaus in Hamburg
In Hamburg-Ohlsdorf ist am Donnerstagmorgen wegen des Sturms ein etwa 15 Meter hoher Baum auf ein Auto und ein vierstöckiges Mehrfamilienhaus gestürzt. Die Feuerwehr sei mit einem Kran und einem Drehleiterfahrzeug vor Ort, um den Baum von oben nach unten abzutragen, sagte ein Feuerwehrsprecher. Verletzt wurde niemand. Die Höhe des Sachschadens konnte zunächst noch nicht beziffert werden. Insgesamt ist die Feuerwehr am Donnerstagmorgen sturmbedingt zu 20 Einsätzen ausgerückt, etwa um Äste oder umgestürzte Bäume wegzuräumen. Die Einsätze seien bis auf den in Ohlsdorf allerdings «harmlos» gewesen. Menschen wurden nicht verletzt.
Das Tief «Ignatz» bringt am Donnerstag heftige Sturmböen nach Norddeutschland. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) rechnet für Schleswig-Holstein und Hamburg mit Windstärken von 100 bis 110 Kilometern die Stunde aus westlicher Richtung. Auch kurzlebige Tornados seien nicht völlig auszuschließen. Dazu gibt es immer wieder kräftige Schauer und stellenweise Gewitter.
Baum stürzt auf Oberleitung - Bahnverkehr im Norden beeinträchtigt
Ein auf eine Oberleitung gestürzter Baum hat am Donnerstagmorgen für Beeinträchtigungen im Zugverkehr zwischen Hamburg und Kiel sowie Flensburg gesorgt. Die Meldung sei gegen 7.30 Uhr eingegangen, sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn. Die Oberleitung auf der Strecke zwischen Neumünster und Rendsburg musste repariert werden. Es kam zu Verspätungen.
Erstes Hochwasser am Pegel St. Pauli
Der Wind aus Richtung Nordwest werde das Wasser in die Elbe drücken, erklärte eine Mitarbeiterin des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie. Am späten Nachmittag könnte es in Hamburg-St.-Pauli das erste Hochwasser in diesem Herbst geben. Der Wasserstand werde 1,50 Meter bis 1,60 Meter über dem Mittleren Hochwasser liegen und damit die Marke um einige Zentimeter überschreiten. Auch das Morgen- und das Nachmittagshochwasser am Freitag könnten diesen Wert erreichen. An der Nordseeküste sei die Lage entspannter, allenfalls in Nordfriesland könnte das Hochwasser am Donnerstagnachmittag als Sturmflut auftreten, hieß es.
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