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Statt DNA-Proben

Südtirol verlangt künftig Hunde-Taxe von Urlaubern

Südtirol will künftig von Hundehaltern eine Art Kurtaxe für ihre Vierbeiner verlangen. (Symbolbild)

Südtirol will künftig von Hundehaltern eine Art Kurtaxe für ihre Vierbeiner verlangen. (Symbolbild) Foto: Christoph Sator/dpa

Urlaub mit Hund soll in Südtirol teurer werden: Italiens bei Deutschen besonders beliebte Nordprovinz will nun auch Touristenhunde besteuern. Eine dafür geplante Gendatenbank ist aber vom Tisch.

Von dpa Dienstag, 23.09.2025, 13:15 Uhr

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Bozen. Beim Urlaub in Südtirol sollen alle Hundehalter künftig auch für ihre Vierbeiner eine Art Kurtaxe bezahlen: Für jeden mitgebrachten Hund werden nach Plänen der Landesregierung im nächsten Jahr täglich 1,50 Euro fällig. Bislang war das gratis. Italiens nördlichste Provinz, wo die Mehrheit der Bevölkerung deutschsprachig ist, zählt zu den besonders beliebten Regionen deutscher Urlauber.

Die neue Ortstaxe auch für Hunde gehört nach Angaben der Regierung zu einem Vorhaben, 2026 in ganz Südtirol eine Hundesteuer einzuführen. Einheimische Hundehalter sollen dann 100 Euro pro Jahr bezahlen. Das Geld soll dazu verwendet werden, Straßen und Plätze von Hundekot freizuhalten. Bislang wurde das über die Müllgebühr bezahlt - also auch von den etwa eine halbe Million Südtirolern ohne Hund. Das sorgte immer wieder für Ärger.

Pläne für Gendatenbank werden nicht weiter verfolgt 

Damit Touristen mit Hund nicht bevorzugt behandelt werden, sollen sie in Südtirol nun ebenfalls zur Kasse gebeten werden. Bei einem längeren Aufenthalt kann sich das durchaus summieren. Neben der Hunde-Taxe erheben die Gemeinden in der Region von Touristen bislang pro Übernachtung zwischen 1,50 und 5,00 Euro Steuer.

Ursprünglich hatte Südtirol geplant, für die mehr als 40.000 Hunde in der Region eine Gendatenbank aufzubauen. Dazu mussten einheimische Hundebesitzer von ihren Tieren bereits DNA-Proben abnehmen lassen. Anhand der Exkremente sollte dann bei Häufchen auf Straßen oder Wanderwegen ermittelt werden können, welcher Hund sie hinterlassen hat. Inzwischen hat die Landesregierung davon Abstand genommen - auch, weil es Ärger darüber gab, dass Hunde von außerhalb nicht erfasst worden wären.

Minister: „Niemand bereit, Extremente aufzuräumen“

Der zuständige Tourismus-Landesrat (eine Art Minister), Luis Walcher, sagte: „Die DNA war gut gedacht, aber schlecht getroffen. Denn am Ende war niemand bereit, die Exkremente aufzuräumen.“ Die Kontrolle der Hundehaufen hätten die örtlichen Ordnungsämter übernehmen sollen. Zudem sollen die Strafen für Hundehalter erhöht werden, die die Hinterlassenschaften nicht aufräumen.

Der Gesetzentwurf wird nun vom Ressort für Landwirtschaft und Tourismus ausgearbeitet, geht dann an die Gemeinden und schließlich ins Parlament. An der Zustimmung gibt es kaum Zweifel. Die Hundesteuer soll nach Ressortangaben zum 1. Januar in Kraft treten, die Taxe für Urlauberhunde dann im Laufe des Jahres.

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