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Sozialministerin

Touré: Pflege steht vor riesigen Herausforderungen

Aminata Touré (Bündnis90/Grüne), Ministerin für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung in Schleswig-Holstein, spricht bei einer Sitzung des Landtags von Schleswig-Holstein im Plenarsaal im Landeshaus.

Aminata Touré (Bündnis90/Grüne), Ministerin für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung in Schleswig-Holstein, spricht bei einer Sitzung des Landtags von Schleswig-Holstein im Plenarsaal im Landeshaus. Foto: Christian Charisius/dpa

Das Land will mehr Fachkräfte für die Pflege gewinnen und die Situation von Angehörigen verbessern. Wie das funktionieren soll, hat die Sozialministerin im Landtag erläutert.

Von dpa Freitag, 21.06.2024, 14:15 Uhr

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Kiel. Schleswig-Holsteins Sozialministerin Aminata Touré hat erste Punkte einer Landespflegestrategie vorgestellt. „Die Pflege in Deutschland steht vor riesigen Herausforderungen“, sagte die Grünen-Politikerin am Freitag im Kieler Landtag. „Wir brauchen eine tiefgreifende Pflegereform im Bund.“ Mit ihrer Landespflegestrategie will sie einen schnelleren Zugang von Fachkräften, mehr Digitalisierung und eine Verbesserung der Situation für die pflegenden Angehörigen erreichen.

So sei etwa ein Pilotprojekt zur schnelleren Arbeitsmarktintegration geflüchteter Menschen in den Pflegebereich bereits in den Erstaufnahmeeinrichtungen Boostedt und Rendsburg gestartet. Dabei würden die beruflichen Kompetenzen von Geflüchteten direkt nach der Ankunft in den Einrichtungen erfasst und ausgewertet. Ergebe sich dabei eine berufliche Perspektive für die Pflege, werden die potenziellen Arbeitskräfte entsprechend auf die Kreise und kreisfreien Städte verteilt, so Touré.

Um die pflegenden Angehörigen besser zu unterstützen, sollen zudem Beratungsangebote in Pflegestützpunkten verstetigt und gestärkt werden. Dies könne etwa eine Hilfe für jüngere Menschen sein, die ihre Angehörigen pflegen. Des Weiteren ist es laut der Ministerin Ziel der Strategie, ein zentrales KI-gestütztes Frühwarnsystem zu entwickeln. Damit sollen frühzeitig drohende Versorgungsengpässe und -lücken erkannt werden.

Über die drei Punkte hinaus soll die Strategie laut der Ministerin auch die wirtschaftliche Situation von Pflegeeinrichtungen, die Arbeitsbedingungen in der Pflege und die Entbürokratisierung in den Blick nehmen.

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