Zähl Pixel
Beschäftigung

US-Arbeitsmarkt zeigt sich überraschend sich stark

In den USA hat sich die Arbeitslosigkeit im September nicht verändert.

In den USA hat sich die Arbeitslosigkeit im September nicht verändert.

Die Leitzinsen in den USA haben weltweite Auswirkungen. Die Notenbanker wiederum orientieren sich am Arbeitsmarkt - und der brummt weiter.

Freitag, 06.10.2023, 18:05 Uhr

Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!

Der US-Arbeitsmarkt hat sich im September unerwartet robust gezeigt. Vor allem der starke Beschäftigungsaufbau überraschte Experten. Die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft stieg um 336.000, wie das Arbeitsministerium am Freitag mitteilte. Dies ist der stärkste Beschäftigungsaufbau seit Jahresbeginn. Ökonomen halten jetzt eine weitere Leitzinsanhebung durch die Notenbank Fed für wahrscheinlicher.

Experten hatten im Schnitt mit 170.000 neuen Stellen gerechnet. Vor allem im Freizeitbereich und in der Gastronomie wurden neue Arbeitsplätze geschaffen. Auch die Regierung schuf viele Stellen.

Die Arbeitslosenquote verharrte bei 3,8 Prozent, während Volkswirte einen leichten Rückgang erwartet hatten. Die Quote liegt seit Anfang 2022 unter der Marke von 4 Prozent.

Unternehmen klagen über Arbeitskräftemangel

Viele Unternehmen klagen über einen Arbeitskräftemangel. Der Arbeitsmarkt ist auch für die Zinspolitik der Fed wichtig. Die insgesamt starken Daten erschweren den Kampf gegen die Inflation. Ein robuster Arbeitsmarkt stützt tendenziell auch die Lohnentwicklung.

Die Fed hatte auf ihrer jüngsten Sitzung die Zinsen nicht angehoben - aber weitere Erhöhungen nicht ausgeschlossen. Das weitere Vorgehen machte sie auch von der Entwicklung am Arbeitsmarkt abhängig. „Der robuste Arbeitsmarkt bringt die Zentralbanker in Washington jetzt in die Bredouille”, kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. „Eine Zinsanhebung im November bekommt damit eine höhere Wahrscheinlichkeit.” Der kräftige Arbeitsplatzaufbau mache Überhitzungsgefahren deutlich.

© dpa-infocom, dpa:231006-99-468658/2

Weitere Artikel

Mehrheit würde gern weniger arbeiten

Bei der eigenen Arbeitszeit gehen Wunsch und Wirklichkeit oft auseinander. Ein Grund ist nach Einschätzung der Teilnehmer einer Gewerkschafts-Befragung: der Chef.

Söder will EU-Verbrennerverbot kippen

Die Autoindustrie kämpft mit Zöllen, Konkurrenz aus Asien und dem Wandel zur E-Mobilität. Kurz vor der Münchner Automesse IAA unternimmt der bayerische Ministerpräsident einen Vorstoß.

Porsche will nicht in den USA produzieren

Die US-Zölle machen den Export deutscher Autos in die USA teurer. Die Produktion nach Nordamerika zu verlegen, könnte sich also finanziell lohnen. Das sagt Porsche zu entsprechenden Spekulationen.