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Theaterstück

Und der Haifisch, der hat Zähne: „Dreigroschenoper“ im Stadeum

Die „Dreigroschenoper“ spielt in der Londoner Halbwelt. Ihre schillernden Figuren faszinieren bis heute, ihre Songs sind Welthits.

Die „Dreigroschenoper“ spielt in der Londoner Halbwelt. Ihre schillernden Figuren faszinieren bis heute, ihre Songs sind Welthits. Foto: Jochen Quast

Die „Dreigroschenoper“ von Bertolt Brecht und Kurt Weill ist eine einzigartige Verbindung von Musik und Theater; ihre Songs und Texte sind Welthits. Zu sehen ist sie im Stadeum.

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Von Sabine Lohmann
Montag, 18.11.2024, 15:14 Uhr

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Stade. Wenn Ganoven tot in den Gassen liegen, der Haifisch seine Zähne zeigt, die Liebe über die Vernunft und das Kapital über die Moral triumphieren - dann wird die „Dreigroschenoper“ von Bertolt Brecht und Kurt Weill gespielt. Das Theaterstück ist am Dienstag, 26. November, um 19.45 Uhr im Stadeum in Stade in einer Inszenierung des Landestheaters Detmold zu sehen.

Die „Dreigroschenoper“ ist ein Welterfolg

„Was ist ein Dietrich gegen eine Aktie?“, „Was ist der Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?“ Diese provokanten Fragen legt Bertolt Brecht dem berühmten Ganoven und Womanizer Mackie Messer in den Mund. Parabelhaft siedelt Brecht die Handlung in Soho an, lange eines der verrufensten Viertel von London. Hier spielt „The Beggar’s Opera“, die „Bettleroper“, mit der der Satiriker John Gay und der Komponist Johann Christoph Pipusch vor knapp 200 Jahren Erfolge feierten. Und hier spielt auch die „Dreigroschenoper“, die Bertolt Brecht vor nicht ganz 100 Jahren aus dieser „Bettleroper“ gemacht hat und die - mit der Musik von Kurt Weill - zum Welterfolg wurde.

Zwei schillernde Figuren treten gegeneinander an

Zwei Größen der Londoner Halbwelt treten hier gegeneinander an: Jonathan Jeremiah Peachum, der das Betteln in der Großstadt zu einem lukrativen Geschäft gemacht hat, und Macheath, genannt Mackie Messer, der Bandenchef, der dank bester Kontakte zur Polizei als völlig unbescholten gilt. Als Peachums Tochter Polly Macheath heiratet, tritt der Streit offen zutage.

Für Regisseur Jan Steinbach ist dies seine erste Brecht-Inszenierung. Im Interview sagt er, es habe ihn „schon immer fasziniert“, wie Brecht das Theater denkt, „nämlich das Theatermachen offenzulegen, dem Publikum immer wieder klarzumachen, dass es im Theater sitzt“. Dieses sogenannte epische Theater ist berühmt für seinen Ansatz, das Publikum dazu zu bringen, gesellschaftliche Kritik an der Bühnenhandlung zu üben. Es soll die Einsicht gewinnen, dass die Welt verändert werden muss - und verändert werden kann. Und dass es an dieser Veränderung mitwirken muss.

Tickets für die „Dreigroschenoper“ kosten zwischen 24 und 49 Euro und sind erhältlich unter 04141/ 409140 sowie im Internet unter www.stadeum.de. Weitere Infos: www.landestheater-detmold.de. (sal)

Als Peachums Tochter Polly Macheath heiratet, tritt der Streit zwischen den Ganoven offen zutage.

Als Peachums Tochter Polly Macheath heiratet, tritt der Streit zwischen den Ganoven offen zutage. Foto: Jochen Quast

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