Zähl Pixel
Urteil

Vertrauen missbraucht: 39-Jähriger betrog Kieler Seniorin um Hunderttausende Euro

<p>Justizia. Symbolfoto: dpa</p>

<p>Justizia. Symbolfoto: dpa</p>

Ein 39-jähriger Mann soll eine vermögende alte Dame in Kiel um rund 300 000 Euro geschädigt haben. Er hatte die bettlägerige Seniorin bis zu ihrem Tod gepflegt. Jetzt muss er ins Gefängnis.

Sonntag, 23.04.2023, 08:00 Uhr

Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!

Das Kieler Schöffengericht sprach den Angeklagten am Freitag nach Angaben einer Sprecherin in über 140 Fällen des gewerbsmäßigen Betruges, der gewerbsmäßigen Untreue, des Computerbetrugs, der Urkundenfälschung und der Unterschlagung schuldig. Dafür muss der Mann jetzt drei Jahre und sechs Monate ins Gefängnis. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig (Az. 589 Js 5868/19).

Angeklagter besaß Vollmacht über Konten der Seniorin

Der Anklage zufolge pflegte der Mann seit etwa 2015 die bettlägerige Seniorin in Heikendorf bis zu ihrem Tode 2020. Dabei nutzte er offenbar im Tatzeitraum von 2015 bis 2018 aus, dass die Seniorin ihm Vertretungsvollmachten und eine Verfügungsbefugnis für ihre Bankkonten einräumte. Ohne Wissen und Zustimmung der 72-Jährigen ließ er demnach unter anderem rund 255 000 Euro auf sein Konto überweisen, um seinen Lebensunterhalt zu sichern. Zudem soll er 34 000 Euro Erstattungen der Krankenkasse direkt auf sein Konto eingefordert haben.

Das Amtsgericht folgte mit dem Urteil dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Der Verteidiger hatte zwei Jahre Freiheitsstrafe und die Aussetzung zur Bewährung beantragt. (dpa)

Weitere Themen

Weitere Artikel
Copyright © 2025 TAGEBLATT | Weiterverwendung und -verbreitung nur mit Genehmigung.