Warum der Weiterbau der A 20 für die Hafenwirtschaft so wichtig ist

Entlang der Ostseeküste schreitet der Bau der Autobahn 20 schneller voran als im Nordwesten. Foto: Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa
Die bei Naturschützern und Anwohner umstrittene Autobahn durch den Landkreis ist aus Sicht der Industrie- und Handelkammern „eines der wichtigsten Verkehrsprojekte“. Nicht nur die Transportwirtschaft profitiere, auch der Reiseverkehr.
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Die norddeutschen Industrie- und Handelskammern entlang des Verlaufs der Autobahn 20 haben die Bedeutung der Straße für die norddeutsche Wirtschaft betont. Die A 20 sei mehr als eine Autobahn, denn sie schaffe eine leistungsfähige landseitige Verbindung der deutschen Seehäfen, so die sechs Kammern in einer gemeinsamen Mitteilung.
Der Transport der Güter von und zu den Seehäfen werde auch künftig über alle drei Landverkehrsträger – Straße, Schiene, Wasserstraße – erfolgen. Der Erfolg der Seehäfen stehe und falle mit der Hinterlandanbindungen – und zu denen gehöre auch die erst in Teilen verwirklichte A 20.
A 20 wichtige Verbindung für Seehäfen im Norden
Der größte Teil der Güter, die in den norddeutschen Häfen umgeschlagen werden, werde über teils erhebliche Distanzen transportiert. Dabei spielen Straßenverkehre eine bedeutende Rolle. „Was in Häfen umgeschlagen wird, wird bis nach Osteuropa transportiert“, so Daniel Hosseus, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands der deutschen Seehafenbetriebe. Und hier komme die A 20 ins Spiel.
„Eines der wichtigsten Straßenprojekte im Bundesverkehrswegeplan ist für uns die A 20“, so Hosseus. Maren Quast, Leiterin der Außenstelle Stade der Autobahn GmbH, erklärte den Sinn einer umfänglichen Straßenversorgung. „Unser Ziel ist Korridormanagement: Falls es zum Kapazitätsengpass auf einem Autobahnabschnitt kommt, wollen wir Alternativen aufzeigen. Die A 20 als weiträumige Umfahrung Hamburgs helfe, Reise- und Transportzeiten zu verkürzen.
Weniger Staus: Positivbeispiel A 26 Ost
Dr. Benedikt Zierke, Projektleiter A 20 bei der DEGES Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH, erläuterte die Korridorwirkung am Beispiel A 20. „Verkehre werden von der A 1 und A7 auf die A 20 verlagert.“ Ein ähnlicher Effekt in Bremen, indem die A 281 Verkehre von der A 27 sowie B 6 und B 76 aufnehme. „Autobahnen entlasten auch immer nachgeordnete Straßen.“
Beispiel dafür sei die A 26 Ost, die im Hafengebiet Hamburg die zu erwartende Mehrbelastung der innerstädtischen Straßen auffangen solle und zudem eine Redundanz im südlichen Hamburger Raum schaffe. (ihk/wil)
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Ein neu gebauter Abschnitt der Autobahn 20 in Mecklenburg-Vorpommern. Foto: Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa