Was die Bremerhavener Modellbauer über die RTL-Sendung „Superklein“ erzählen

Mario Giwanski und seine Miniatur-Eisenbahn im Keller. Foto: Lothar Scheschonka
Die dritte Folge der Sendung „Superklein - die Miniaturmeisterschaft“ bot herausfordernde Aufgaben für Bremerhavens Modellbauer Florian und Mario Giwanski. Lokführer Mario öffnet seinen Modellbaukeller und erzählt, welchen kuriosen Service es während der TV-Aufzeichnung gab.
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Die Züge surren über die Gleise, durch den Tunnel, über Brücken. Doch plötzlich löst sich eine Lok von ihren Waggons. „Ach, der Vorführeffekt“, sagt Mario Giwanski und stoppt den Zug.
Dass er Züge steuern kann, die 160 Mal so groß sind wie die in seinem Keller, hilft ihm heute auf der Modellbauanlage nicht. Das große Hobby für kleine Welten hat den Lokführer aus Bremerhaven und seinen erwachsenen Sohn Florian ins Fernsehen („Superklein - die Miniaturmeisterschaft“) gebracht. Nach der Aufzeichnung hat sich ihr Leben überraschend verändert.
Der Keller der Giwanskis steht im Zeichen der Eisenbahn. Die Modellbauanlage nimmt den Raum fast komplett in Beschlag, nur ein kleiner Weg, der keinen Begegnungsverkehr zulässt, führt außen herum. An den Wänden hängen Bahnschilder, Fotos und Erinnerungen an Sonderfahrten.
Der Liebe wegen nach Bremerhaven
Seit 31 Jahren ist Mario Giwanski Lokführer, kann über 30 verschiedene Triebwagen steuern. 1992 ist er der Liebe wegen von Berlin nach Bremerhaven gezogen, hat sich mit Frau Roswitha ein schönes Zuhause aufgebaut.
Seit vielen Jahren bildet er angehende Lokführer aus. Und auch nach Feierabend bekommt er nicht genug von Gleisen, Zügen und Technik. Im Maßstab 1:160 entsteht seit vier, fünf Jahren eine von Gleisen und einem Bahnbetriebswerk dominierte Eisenbahnlandschaft. Fertig ist sie noch lange nicht.
Doch mit 500 Triebfahrzeugen und 6.000 Waggons haben die Giwanskis schon einen besonderen Grundstock für ihrer Anlage „Hagen - Elberfeld“.
Sie heißt zu Ehren von Modellbau-Legende Rolf Knipper so. Er hatte Pläne für Anlagen veröffentlicht, die Grundstein für die Anlage der Bremerhavener waren - zusammengesetzt aus dem Namen der Stadt Hagen und des Wuppertaler Stadtteils Elberfeld.
Das Talent des Sohnes ist anderen aufgefallen
„Normalerweise macht man erst die ganze Technik und dann die Optik“, erklärt Mario Giwanski. Die Aufgaben sind bei Vater und Sohn verteilt gewesen: Während der Vater als gelernter Elektriker Technik und Licht beherrscht, ist Architektur-Student Florian der Herr über Bäume aus Meerschaum, Häuser und Wassertürme.
Um sich zu bewerben, haben die Giwanskis deshalb einen Teil der Anlage bereits gestaltet. Florian hat mit Computerprogrammierung und Laserschneider sowie Farbe Pappe in beeindruckend realistische Häuser verwandelt. Das Talent des Mittzwanzigers blieb nicht unbemerkt.
Nach der TV-Aufzeichnung, die bereits in 2021 stattfand, bekam Florian ein Angebot einer Modellbaufirma im Allgäu, „Sohnemann lebt jetzt seinen Traum“, sagt der Vater voller Stolz. Doch es schwingt Wehmut mit, denn das gemeinsame Projekt muss er allein weiterführen.

Florian (links) und Mario Giwanski währen der Aufzeichnung.Foto: Foto: RTL / Stefan Gregorowius
Viele Stunden an den Fernseh-Modellen gearbeitet
Dabei haben die beiden während der Dreharbeiten für RTL in Köln gemerkt, wie gut sie als Team harmonieren.
Die Dreharbeiten waren herausfordernd. „Die Bauzeiten waren echt“, erklärt Giwanski. In der Folge am Sonntag ist zu sehen, wie die Kandidaten erst zehn Stunden am ersten Modell, dann sieben für die weitere Aufgabe bekommen. Dazwischen lag eine Nacht. Damit man das im Fernsehen nicht sieht, mussten die Kandidaten die gleiche Kleidung tragen. „Die Sachen wurden für uns über Nacht gewaschen“, erklärt der Modellbauer.
So lief es am Sonntag für die Bremerhavener Modellbauer
Nach der Aufgabe, eine Löffel-Schatulle in ein Schaubild zu verwandeln, landeten die Bremerhavener am Sonntag im Mittelfeld. Im Hauptteil mussten Mario und Florian Giwanski eine Müllinsel bauen.
Wasserflächen gelten im Modellbau als schwierig - das meisterten die präzisen Bauer gut. Die Jury kritisierte aber das Raumschiff-Element, das die Bremerhavener im Müll platzierten.
Was gefällt der Jury?
„Es war nicht leicht zu wissen, was der Jury gefällt“, sagt Mario Giwanski. Auch sei das Baumaterial anders als das, welches die Modellbauer sonst verwenden.
Die Aufgaben haben sie dennoch angenommen und ihren Humor behalten. Am Ende hat es nicht gereicht - die Bremerhavener schieden aus. „Es war eine tolle Erfahrung, wir haben nette Menschen kennengelernt“, bilanziert Mario Giwanski.
Zwei Frauen aus dem Kreis Stade bei RTL-Show
Auch Karin Hanke aus Buxtehude und Helga Jüptner aus Hammah lobten das Miteinander in der Show. „Wir hatten wirklich viel Spaß“, sind sich beide einig. Wie berichtet waren auch die beiden Frauen aus dem Kreis Stade bei der RTL-Show „Superklein - Die Miniaturmeisterschaft“ dabei.
Helga Jüptner hatte die Anfrage der Produktionsfirma damals zunächst für sich als „netten Fake“ abgeschrieben. Aber ihre Familie überzeugte sie, Karin Hanke als Partnerin war gleich mit im Boot und so fuhren die beiden 2021 zum Vorentscheid nach Köln.