Werder Bremen ohne Trio gegen Bayern München

Keke Topp ist bei Werder ein Kandidat für die Startelf. Foto: Harry Langer/dpa
Werder Bremen ist seit acht Spielen ohne Niederlage. Doch nun kommen die Bayern. Angst und bange ist dem Bremer Trainer aber nicht.
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Bremen. Eigentlich könnten sie bei Bayern München das Bremer Weserstadion auch als zweite Heimstätte anmelden. Die vergangenen 14 Bundesliga-Spiele gewannen die Bayern allesamt in Bremen, nirgendwo sonst außerhalb der Allianz-Arena scheinen sich die Münchner so wohlzufühlen wie am Osterdeich.
Am Samstag (15.30 Uhr/Sky) sind die Bayern wieder in Bremen zu Gast und reisen in Topform an. Sechs Treffer im Ligaspiel bei Holstein Kiel vor einer Woche, sogar neun am Dienstag zum Auftakt der neuen Champions-League-Saison gegen Dinamo Zagreb. „Ich hatte einen kleinen Ohrwurm“, gestand Bremens Trainer Ole Werner angesichts der Häufigkeit, mit der die Münchner Torhymne am Dienstagabend gespielt wurde.
Werder vor Bayern-Spiel selbstbewusst
Am Samstag will Werner mit seinem Team dafür sorgen, dass der Bremer Torjingle so oft wie möglich erklingt. Zwar ist dem Werder-Coach bewusst, dass es „gegen eine der besten Mannschaften Europas“ geht. Doch auch die Grün-Weißen können mit viel Selbstvertrauen in die Partie gehen.
Saisonübergreifend seit acht Bundesliga-Spielen sind die Bremer nun schon ungeschlagen. Zuletzt wurde die knifflige Auswärtshürde bei Mainz 05 in Unterzahl mit 2:1 genommen. Davor trotzte Werder daheim dem Champions-League-Finalisten Borussia Dortmund einen Punkt ab. „Wir sind gut drauf und freuen uns auf die Partie“, sagte Werner.
Konstanz ist für Werder ein Trumpf
Den Norddeutschen kommt aktuell zugute, dass sie sehr eingespielt sind. Der Kader hat sich nicht großartig verändert, was Leistungsträger wie der gegen die Bayern nach seiner Roten Karte gesperrte Marco Friedl oder Torjäger Marvin Ducksch nach dem Ende der Transferperiode schlagzeilenträchtig kritisiert hatten.
Doch die Konstanz im Aufgebot ist für Werder aktuell positiv. „Zum jetzigen Zeitpunkt ist es ein Vorteil, dass wir eingespielt sind und nicht so viele Veränderungen haben“, sagte Werner. „Das müssen wir für uns nutzen.“
Sieg in München ist nichts mehr wert
Bei den Bayern hat sich dagegen im Vergleich zur titellosen Vorsaison einiges geändert. Trainer Vincent Kompany hat nach viel Hin und Her das Kommando übernommen und scheint mit seiner Art bislang gut anzukommen. Dass Werder das letzte Duell mit den Bayern in München in der vergangenen Saison gewonnen hat, hat für Werner daher keine große Aussagekraft.
„Ein Rückblick in die vergangene Saison bringt nicht viel. Sie haben einen neuen Trainer, spielen einen anderen Stil, habe neue Spieler“, sagte der Bremer Trainer. „Wir spielen gegen eine der besten Mannschaften Europas, müssen aber auf uns schauen. Wenn wir den Ball haben, müssen wir auch Fußball spielen“, forderte Werner einen mutigen Auftritt seines Teams.
Werner lässt Aufstellung wie immer offen
Und die Spieler gehen die schwere Aufgabe durchaus selbstbewusst an. „Unser Ziel ist es, das Spiel zu gewinnen. Wenn die neun Tore machen, machen wir zehn“, sagte der frühere Bayern-Profi Mitchell Weiser mit einem Schmunzeln. Doch einen Auftritt wie Zagreb werde man nicht hinlegen, das sei sicher, meinte Weiser. „Ich bin mir sicher, dass wir nicht so unter die Räder kommen werden. Dafür sind wir zu stabil und zu eingespielt.“
Personell muss Werner aber ein bisschen tüfteln. Den Norddeutschen fehlen neben dem gesperrten Friedl die beiden verletzten Milos Veljkovic und Justin Njinmah. Für Friedl könnten Julián Malatini oder Amos Pieper in die Abwehrreihe rücken. Als Ersatz für Njinmah stehen Keke Topp und Marco Grüll zur Verfügung. „Das hängt auch davon ab, wie wir es taktisch angehen wollen“, sagte Werner lediglich.