Wetterdienst warnt vor Orkanböen - Elbfähre macht Hochwasser-Pause

Schon ab Mittwoch sind Sturmböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 85 km/h zu erwarten. Foto: dpa
Ein kräftiges Sturmtief mit Orkanböen der Stärke 12 wird laut Meteorologen ab der Nacht zum Donnerstag über Norddeutschland fegen. Für den Kreis Stade gibt es eine Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes. Die Elbfähre stellt ihren Betrieb während des Hochwassers am Donnerstag ein.
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Ab Mittwoch sind im Kreis Stade laut Deutschem Wetterdienst (DWD) Sturmböen mit Geschwindigkeiten von 60 bis 85 km/h zu erwarten. Richtig ungemütlich wird es dann in der Nacht und am Donnerstag. Auch für den Landkreis Stade hat der DWD eine Unwetterwarnung herausgegeben. "Es fängt im Nordwesten an und zieht dann Richtung Südosten bis etwa zur Mitte Deutschlands", erklärte der Meteorologe Adrian Lyser. Es seien Orkanböen mit einem Tempo bis zu 120 Stundenkilometern möglich. Das entspricht Windstärke 12.
Laut den Meteorologen besteht Gefahr etwa durch umherfliegende Gegenstände und umstürzende Bäume. Es könne zu Schäden an Gebäuden kommen und Behinderungen im Straßen- und Schienenverkehr geben.
Bundesamt für Seeschifffahrt warnt vor Sturmflut in der Nacht
Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat für die deutsche Nordseeküste vor der Gefahr einer Sturmflut in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag gewarnt. An der ostfriesischen Küste wird das Hochwasser 0,75 Meter bis 1 Meter höher als das mittlere Hochwasser ausfallen, wie das BSH am Mittwochmorgen mitteilte. An der nordfriesischen Küste und im Weser- und Elbegebiet wird das Hochwasser 1 bis 1,5 Meter höher sein als normal. Im Hamburger Elbegebiet erreicht das Hochwasser Werte, die 1,5 bis 2 Meter höher als das mittlere Hochwasser liegen. Die Sturmflutgefahr besteht bis etwa 5 Uhr am Donnerstagmorgen.
An der Nordseeküste spricht man von einer Sturmflut, wenn das Hochwasser mindestens 1,5 Meter höher als normal aufläuft. Von einer schweren oder sehr schweren Sturmflut wird erst ab Werten von 2,5 beziehungsweise 3,5 Meter gesprochen.
Fährbetriebe machen Pause - auch auf der Strecke Glückstadt -Wischhafen
Aufgrund des aktuell vorhergesagten Hochwassers - 1,5 Meter über normal - passt die FRS Elbfähre ihren Fahrplan auf der Strecke zwischen Glückstadt und Wischhafen an. Die erste Fähre startet am Donnerstag, 17. Februar, gegen 6:30 Uhr ab Wischhafen. Zwischen circa 13:30 Uhr und 18 Uhr pausiert der Verkehr. Am Freitag ist die erste Abfahrt für circa 5:30 Uhr ab Wischhafen geplant.
Auch die Fährbetriebe an der Küste informieren Reisende von und zu den Ostfriesischen Inseln über Ausfälle im Fährverkehr. "Mit hoher Wahrscheinlichkeit" komme es ganztägig am Donnerstag und am Freitag ab dem späten Nachmittag zu Verzögerungen und Ausfällen bei den Inselfähren für Juist und Norderney, teilte etwa die Reederei Norden-Frisia auf ihrer Website mit. Die Bahn, die die Fähren nach Wangerooge betreibt, kündigte an, den Fährverkehr wegen der Sturmwarnung am Donnerstag einzustellen.
Die Reederei Baltrum-Linie und die Inselgemeinde Langeoog sagten alle Abfahrten für ihre Fähren am Donnerstag ab. Die Wyker Dampfschiffs-Reederei hat angekündigt, dass die Fahrten zwischen Schlüttsiel und den Halligen am Donnerstag nicht stattfinden. Falls sich die Wettervorhersage für Donnerstag nicht gravierend bessern sollte, werde der Fährverkehr an diesem Tag auch auf der Föhr-Amrum-Linie eingestellt, teilte die Reederei mit.
Verschnaufpause nur kurz
Ab Donnerstagnachmittag lässt der Wind langsam nach, die Verschnaufpause ist jedoch nur kurz. Bereits für Freitagmittag wird das nächste Orkantief erwartet. Laut DWD wird hiervon wahrscheinlich wieder vor allem die nördliche Hälfte betroffen sein. (dpa)
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