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Nordseeküste

Wieder Sturm: Erste Reederei stellt Fährfahrten ein – Hochwasser-Sorgen

Im Herbststurm Ende November liegt die „Helgoland“ im Fährhafen.

Im Herbststurm Ende November liegt die „Helgoland“ im Fährhafen. Foto: Kramp

An diesem Freitag soll es so stürmisch werden, dass alle Helgoland-Fahrten von Cuxhaven aus abgesagt wurden. Urlauber müssen umplanen. Sorgenvoller sind die Blicke in den Hochwassergebieten.

Von Redaktion Freitag, 29.12.2023, 08:00 Uhr

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Es wird wieder stürmisch. Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) soll es an der Nordseeküste Sturmböen mit Geschwindigkeiten um 80 km/h bis teilweise 90 km/h geben. Auf See ist es noch einmal heftiger. Nach Angaben von seewetter-bericht.de drohen in der Bucht Sturm und Gewitterböen sowie eine drei bis fünf Meter hohe See.

Die Reederei Cassen Eils reagierte prompt auf die Wettervorhersagen: An diesem Freitag wird keine Fähre zwischen Cuxhaven und Helgoland unterwegs sein. Das sind schlechte Nachrichten für Urlauber, die Silvester auf der Insel verbringen wollen. Nach derzeitigem Stand wird die Fähre am Sonnabend wieder normal fahren. Allerdings könnte es dann voller werden.

Die Betreiber der Elbfähre Wischhafen-Glückstadt hielten am Donnerstagabend zunächst an ihren Fahrplänen für diesen Freitag fest.

Im Landkreis Stade rechnet der DWD größtenteils mit Windböen von Geschwindigkeiten bis 60 km/h aus südwestlicher Richtung.

Niederschläge in Sicht - „Jeder Tropfen eigentlich zu viel“

In den Hochwassergebieten in Niedersachsen blicken Retter und Anwohner dagegen sorgenvoll auf die angekündigten Regenfälle. Zwar werde in den nächsten Tagen insgesamt nicht mehr so viel Regen wie um Weihnachten erwartet, sagte der DWD-Meteorologe Marcel Schmid - „allerdings ist jeder Tropfen eigentlich einer zu viel.“ Im Norden im Raum Bremen und Hamburg erwartet der DWD weniger Niederschläge. „Dort ziehen eher einzelne Schauer durch. Vielleicht gibt es auch kurze Gewitter.“

In weiten Teilen Niedersachsens war die Hochwasserlage weiter angespannt. An den Flüssen Aller, Leine und Weser im südlichen und mittleren Niedersachsen verschärfte sich die Hochwasserlage am Donnerstag weiter. Nicht mehr überall konnten die Deiche den Wassermassen standhalten. Landesweit sind Tausende Hilfskräfte im Einsatz. An einigen Orten wurden Evakuierungen vorbereitet.

Die Landkreise sind Celle, Oldenburg, Emsland, Osterholz, der Heidekreis sowie Verden und die Stadt Oldenburg. Im Landkreis Hildesheim wurde dieses Ereignis demnach am Donnerstag aufgehoben. Einen Katastrophenfall hat bislang kein Landkreis festgestellt.

„Wir haben die Wetterprognose, dass es weiterhin Regen geben wird die nächsten Tage und das es auch Sturm geben wird, und das ist natürlich für die Lage jetzt nicht gerade entspannt, sondern verschärft sie an der ein oder anderen Stelle sogar noch“, sagte Innenministerin Daniela Behrens (SPD) am Freitagmorgen in einem Deutschlandfunk-Interview.

Wegen der angespannten Hochwasser-Lage stehen Einsatzkräfte auch in Bremen weiter unter Druck. Entlang der Wümme im Bereich Katrepel seien zahlreiche Häuser von Wasser umschlossen und ohne Strom, teilte das Innenressort mit. Die meisten Bewohnerinnen und Bewohner hätten dieses Gebiet verlassen.

Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) sagte laut einer Mitteilung: „Die Sturmflut vor Weihnachten einbezogen besteht die gesamte Hochwasserlage jetzt schon seit einer Woche. Je länger so etwas dauert, umso kritischer wird es, weil gewaltige Wassermassen auf die aufgeweichten Deiche drücken.“ Es dürften keine Sturmflut und weiterer Dauerregen dazukommen. „Dann hätten wir ein massives Problem.“

Weiter hieß es vom Innenressort, die Hochwasserlage werde nach derzeitigen Prognosen noch viele Tage andauern. (dpa/st)

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