Wieder mehr Arbeitslose im Bezirk Stade

Dagmar Froelich, Chefin der Agentur für Arbeit in Stade. Foto: Agentur für Arbeit
Typisch Januar: Die Zahl der Arbeitslosen im zurückliegenden Monat angestiegen. Im Bezirk Stade waren 17.116 Personen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote betrug 5,5 Prozent.
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Stade. „Zu Beginn des neuen Jahres zeigt sich der regionale Arbeitsmarkt weiterhin relativ stabil“, erläutert Dagmar Froelich, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Stade. Es dominierten vorwiegend jahreszeitlich bedingte Einflüsse. Die Zahl der Arbeitslosen sei im Januar saisonüblich angestiegen.
Auch in früheren Jahren verzeichnete die Agentur in den Wintermonaten Anstiege in dieser Größenordnung. „Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind aber fast 1.000 Personen mehr arbeitslos gemeldet“, so Froelich. Zeitgleich wurden der Agentur etwa 14 Prozent mehr freie Stellen gemeldet als noch vor einem Jahr.
Wirtschaft im Landkreis Stade: Gedämpfte Stimmung bei Betrieben
Die Unternehmen zeigten sich verhalten in ihren Planungen. Konjunkturelle Unsicherheiten und die weiteren Auswirkungen von Ukraine-Krieg und Gaza-Konflikt sorgten eher für Zurückhaltung, fasst die Agenturleiterin zusammen. „Nach wie vor ist der Bedarf an qualifizierten
Fachkräften hoch“, führt sie weiter aus. Derzeit seien mehr als 4.500 freie Stellen bei der Agentur gemeldet, die die Landkreise Stade, Cuxhaven und Rotenburg betreut. Vor diesem Hintergrund bleibt abzuwarten, wie sich die Arbeitslosigkeit in den nächsten Wochen entwickeln wird.
In Niedersachsen zählte die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit (BA) im Januar insgesamt 268.264 Arbeitslose und damit 14.554 mehr als im Dezember. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,4 Punkte auf 6,1 Prozent. Dies entspricht auch dem Bundestrend, der insgesamt 2,805 Millionen Arbeitslose (Quote: 6,1/+0,4) deutschlandweit zählt.
Chancen für Arbeitslose, einen neuen Job zu finden, werden kleiner
Obwohl der Arbeitsmarkt in starkem Maße auf Zuwanderer angewiesen ist und die Zahl der Langzeitarbeitslosen mit fast einer Million (960.000) noch immer deutlich höher ist als vor den Pandemiejahren, werden die Chancen für Arbeitslose, einen neuen Job zu finden, kleiner. Im Januar waren nach Angaben der Bundesagentur 699.000 Arbeitsstellen als offen gemeldet. Das sind 66.000 weniger als vor einem Jahr.
Nach wie vor schwierig bleibt die Situation auf dem Ausbildungsmarkt. Viele Lehrstellen, die von Betrieben angeboten werden, können nicht besetzt werden. In der sogenannten Nachvermittlungszeit waren den Angaben zufolge von Oktober 2023 bis Januar 2024 mit 64.000 gut 1000 junge Menschen mehr auf Ausbildungssuche als im Jahr zuvor. Dem standen 85.000 gemeldete Ausbildungsstellen in Betrieben gegenüber, knapp 4000 mehr als im Vorjahr.
28.000 Bewerberinnen und Bewerber waren im Januar 2024 laut BA noch unversorgt und weitere 18.000 suchten trotz Alternative weiterhin eine Ausbildungsstelle. Gleichzeitig waren 18.000 Ausbildungsstellen noch unbesetzt. (st/mit dpa)