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Landgericht Oldenburg

Zwölfjährige missbraucht und geschwängert: Vergewaltiger verurteilt

Der Vergewaltiger muss eine lange Haftstrafe antreten. Er hat ein zwölfjähriges Mädchen mehrfach in Nordenham und Brake missbraucht. Foto: dpa

Der Vergewaltiger muss eine lange Haftstrafe antreten. Er hat ein zwölfjähriges Mädchen mehrfach in Nordenham und Brake missbraucht. Foto: dpa

Zu einer Gefängnisstrafe ist der 27-jährige Mann verurteilt worden, der in Brake und Nordenham ein zwölfjähriges Mädchen mehrfach vergewaltigt und dabei geschwängert hat. Bis zuletzt hat er die Taten abgestritten. Wehalb das Gericht ihn für schuldig hält.

Donnerstag, 06.04.2023, 06:00 Uhr

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Die Große Jugendschutzkammer des Oldenburger Landgerichtes unter Vorsitz von Richter Dr. Dirk Reuter sprach den Angeklagten am Mittwoch des besonders schweren sexuellen Missbrauchs (Vergewaltigung) in elf Fällen schuldig.

Der Gesetzgeber dulde keinen Sex mit Kindern, so Reuter. Ein Kind könne noch nicht abschätzen, was Erwachsene sich sexuell wünschten und was erlaubt sei. Deswegen stünden Kinder unter einem besonderen Schutz. Jede weitere Begründung verbiete sich. Wie berichtet, hat der Angeklagte in dem Verfahren jeglichen Kontakt zu der Zwölfjährigen bestritten. Dabei liegt dem Gericht ein positiver Vaterschaftstest vor. Der Angeklagte hält den für ein Fake.

Gericht: Aussagen des Mädchen absolut glaubhaft

Der Test sei entweder vom Gericht oder der Staatsanwaltschaft gefälscht worden. "In welcher Welt lebt der Angeklagte eigentlich", kommentierte der Richter das Verhalten des Angeklagten. Weil der Angeklagte alles bestritt, musste die Zwölfjährige als Zeugin aussagen. Sie belastete den Angeklagten schwer. Zwar sei anfangs etwas Zuneigung da gewesen, doch schon bald habe es Schläge und die Vergewaltigungen gegeben.

Das Gericht stufte die Aussage des Mädchens als absolut glaubhaft ein. In einem der schweren Fälle hatte der Angeklagte den Feststellungen zufolge die Zwölfjährige im Beisein ihres jüngeren Bruders vergewaltigt. Der Bruder hat das bestätigt.

Und dann der positive Vaterschaftstest: Die Beweislage sei erdrückend, so Richter Reuter. Nach Überzeugung des Gerichtes hat sich der Braker der Zwölfjährigen bemächtigt. Er nahm das Kind auch tagelang mit zu sich nach Hause, um seine Vergewaltigungen fortzusetzen. In diesem Zusammenhang sprach der Richter von einem „unverständlichen Verhalten“. Damit wandte er sich an die Eltern der Zwölfjährigen, die im Zuhörerraum saßen. Die soll der Täter bedroht haben.

Warum haben die Eltern nicht eingegriffen?

„Wie kann das Mädchen tagelang abgängig sein und ohne Unterstützung so unter die Räder kommen?“ Nach den ersten Vergewaltigungen war der Angeklagte schließlich angezeigt worden. Und obwohl schon die Polizei und das Jugendamt ermittelten, vergewaltigte der Angeklagte die Zwölfjährige immer weiter. Reuter nannte das eine besondere Dreistigkeit. Die elf Fälle, in denen der Angeklagte schuldig gesprochen wurde, sind den Feststellungen zufolge nur die Spitze des Eisbergs. (vd)

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