Göttingen erlaubt Oben-ohne-Schwimmen in Freibädern

Das Oben-ohne-Baden ist in Göttingen ab dem 1. Mai in Göttingen für alle an den Wochenenden erlaubt. Martin Schutt/dpa
Eine Person, die sich nicht als Frau identifiziert, wird in Göttingen aus einem Schwimmbad geworfen, weil sie ihre Brüste nicht bedeckt. In der Stadt wird anschließend intensiv diskutiert. Nun gibt es eine Lösung – vorerst.
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Vom 1. Mai an dürfen alle Badegäste Schwimmbäder in Göttingen ohne Oberkörperbekleidung besuchen – allerdings nur an bestimmten Tagen. Der Sportausschuss der Stadt sprach sich am Dienstag für eine entsprechende Regelung aus, wie ein Stadtsprecher am Mittwoch bestätigte. Demnach ist das nun sonnabends und sonntags erlaubt.
Die Regelung gelte für alle Schwimmbäder, die von der Göttinger Sport- und Freizeitgesellschaft betrieben werden, sagte der Sprecher. Zunächst sei eine Testphase bis zum 31. August vorgesehen. Eine Verlängerung gilt als wahrscheinlich, wenn nicht zwischenzeitlich eine andere Regelung ausgearbeitet wird. Zuvor hatte das „Göttinger Tageblatt“ darüber berichtet.
Frau mit blanken Brüsten wird aus Freibad geworfen
Politik und Gesellschaft hatten in Göttingen in den vergangenen Wochen intensiv über das Thema diskutiert. Forderungen gingen von bestimmten Zeitfenstern bis hin zu einer generellen Erlaubnis für das Oben-ohne-Schwimmen.
Auslöser war, dass eine Person, die sie sich selbst nicht als Frau identifiziert, wegen Oben-ohne-Badens aus einem Schwimmbad verwiesen wurde und Hausverbot erhielt. Das Schwimmbad sah die Person als Frau an und sprach deswegen von einem Verstoß gegen die Badeordnung. Demnach war das Baden ohne Oberkörperbekleidung nur Männern gestattet. (dpa)