Landkreis weist Corona-Fälle in den Kommunen nicht mehr aus

Die Elektronenmikroskopaufnahme zeigt das Coronavirus SARS-CoV-2. Foto: Niaid-Rml/ZUMA Wire/dpa
Die Omikron-Welle hat den Kreis Stade fest im Griff. Der Landkreis wird ab sofort keine tägliche Statistik mehr über die einzelnen Corona-Fälle in seinen Mitgliedsgemeinden erstellen. Das sagte Landrat Kai Seefried jetzt bei einer Pressekonferenz.
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Hintergrund ist die Tatsache, dass die Zahlen längst nicht mehr die aktuelle Situation in den einzelnen Kommunen abbilden und zu dem Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung bereits veraltet sind.
Die Infektionszahlen entwickeln sich rasant. 350 bis 600 Menschen aus dem Kreisgebiet infizieren sich täglich mit Covid-19. Die Ermittler des Gesundheitsamtes können die Fälle aufgrund ihrer Vielzahl nur noch bedingt recherchieren und die Menschen einem Wohnort zuordnen. Häufig ist es sogar so, dass die Ermittler nach der Meldung eines positiven PCR-Tests mit der Recherche beginnen, die betroffene Person sich aber längst freitesten konnte und sich gar nicht mehr in Isolation befindet. Mehr zu dem Thema lesen Sie hier
Inzidenz im Landkreis Stade sinkt leicht
Nachdem die Inzidenz im Kreis Stade am Vortag mit 955,9 einen neuen Höchststand seit Pandemie-Beginn erreicht hatte, meldete das Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstagmorgen (Stand: 3. Februar, 3.48 Uhr) 923,8 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Zum Vergleich: Am Mittwoch vor einer Woche lag der Sieben-Tage-Wert bei 773,8.
504 Neuinfektionen nachgewiesen
Der Landkreis registrierte im Vergleich zur Vormeldung 504 bestätigte Neuinfektionen (Stand: 2. Februar, 17.10 Uhr). Insgesamt wurden im Kreis Stade seit Pandemie-Beginn 16.449 Menschen nachweislich positiv auf das Coronavirus getestet. Aktuell sind den Angaben zufolge 3.352 Personen mit SARS-CoV-2 infiziert und damit 356 mehr als in der Vormeldung. 12.938 Personen (+148) gelten als genesen. Die Zahl der Verstorbenen an oder mit dem Coronavirus liegt laut Landkreis unverändert bei 161.
In den Elbe Kliniken in Stade und Buxtehude werden mit Stand vom Donnerstag zehn Covid-19-Patienten behandelt (-1 gegenüber der Vormeldung), einer von ihnen auf der Intensivstation (+1 gegenüber der Vormeldung, Quelle: IVENA). In den Elbe Kliniken gilt ein strenges Besuchsverbot. Dagegen regt sich Protest. Ein Mann hat einen Antrag auf eine einstweilige Anordnung beim Amtsgericht eingereicht und will ein Besuchsrecht erwirken.
Inzidenzen in den Nachbarkreisen
- Cuxhaven: 1.107,0 (Vortag: 1067,8)
- Rotenburg: 930,2 (Vortag: 949)
- Harburg: 1.439,0 (Vortag: 1249,9)
(Stand: RKI, 3. Februar, 3.48 Uhr)
Experten gehen von einer hohen und weiter steigenden Zahl von Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind, unter anderem, weil Testkapazitäten und Gesundheitsämter vielerorts am Limit sind. Zudem melden einige Städte und Kreise seit Tagen Probleme bei der Übermittlung der Corona-Fallzahlen.
164 weitere Covid-19-Patienten in Deutschland verstorben
Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 164 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 188 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 10.422.764 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Donnerstag mit 5,00 an (Mittwoch: 4,77). Darunter können auch Menschen mit positivem Corona-Test sein, die eine andere Haupterkrankung haben.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Donnerstagmorgen mit 7.869.200 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 118.334. (fe/dpa)

Derzeit sind im Landkreis Stade den offiziellen Angaben zufolge wieder deutlich unter 3000 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

Proben für Corona-Tests werden für die weitere Untersuchung vorbereitet. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/ZB/Archivbild

Die Corona-Pandemie hat Deutschland seit März 2020 erreicht.

Das Coronavirus : Ärosole spielen bei der Übertragung eine zentrale Rolle.

Ein Corona-Tester führt einen Schnelltest durch. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

Ein Mann führt einen Corona-Schnelltest durch. (Archivbild). Foto: Matthias Balk/dpa

Die Intensivstationen der Elbe Kliniken sind voll – aber nicht wegen der Corona-Fälle. Gleichwohl müssen Kapazitäten wegen Corona freigehalten werden. Foto: Hajduk

Die Corona-Zahlen im Landkreis sind nach den Feiertagen sprunghaft angestiegen. Foto: Pixabay

Wer nicht geimpft oder genesen ist, kann sich testen lassen, um Zutritt zu bestimmten Bereichen wie Restaurants oder Frisörsalon zu bekommen. Foto: dpa