Altländer Planetarium feiert besonderes Jubiläum

Das Planetarium ist ein Relikt der Seefahrtschule in Grünendeich. Kapitän Egon Ohlrogge erklärt im Dezember den weihnachtlichen Sternenhimmel .
Auch im Alten Land wird eine große Erfindung gefeiert: Vor 100 Jahren hat das Unternehmen „Carl Zeiss“ den weltweit ersten Planetariumsprojektor gefertigt. Das Haus der Maritimen Landschaft in Grünendeich feiert das Jubiläum. Die Besucher erwartet der Himmel auf Erden.
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Die weltweit erste öffentliche Vorführung eines Projektionsplanetariums fand am 21. Oktober 1923 statt - vor dem Museumsausschuss im seinerzeit noch im Bau befindlichen Deutschen Museum (München). Anlässlich dieses Jubiläums lädt der neue Leiter der Maritimen Landschaft, Dr. Sebastian Ipach, am Wochenende zu einer Reise zu den Sternen ein - im Untergeschoss der alten Seefahrtschule in Grünendeich.
Navigieren mit der Hilfe der Sterne
Im Planetarium und auf der Kapitänsbrücke lernten die Seefahrtschüler am Kirchstieg die nautische Navigation. Im Jahr 1980 wurde im Untergeschoss für 200.000 Mark ein Projektionsgerät des Volkseigenen Betriebs - kurz VEB - Carl Zeiss Jena installiert. Dank der Modernisierung des „Olbers“-Planetariums in Bremen hat der neue Leiter der Maritimen Landschaft, Dr. Sebastian Ipach, das Altländer Kleinplanetarium vor kurzem mit drei Zusatzprojektoren - einem Sonnensystem-, einem Kometen- und einem Satellitenprojektor, ausstatten können. Die Brücke - mit Blick über die Elbe - und das Planetarium sind in dem Erweiterungsbau der kreiseigenen ehemaligen Seefahrtschule (1845 - 2002) von 1958 untergebracht.
Bis zu 30 Besucher erleben den Himmel auf Erden
Unter der sechs Meter weiten Kuppel finden 30 Personen pro Veranstaltung einen Platz unter dem Sternenhimmel. Allerdings ist das Planetarium in Grünendeich nicht barrierefrei. Mit dem analogen Projektor ZKPII wird der Sternenhimmel über der Nord- und der Südhalbkugel sichtbar.
Beim „Tag der Planetarien“ gibt es am Sonntag, 7. Mai, drei Vorführungen: um 11 Uhr, 13 Uhr und 15 Uhr. Eintrittspreise: Erwachsene 4,50 Euro, Schüler, Studenten und Auszubildende zahlen 3 Euro. Anmeldung unter info@maritime-elbe.de oder 04142/ 88941-0 sowie im Onlineshop der Maritimen Landschaft Unterelbe.
Ipach will das Haus als Bildungseinrichtung für Kinder und Jugendliche (Stichwort MINT), aber auch zur Kultur- und Eventlocation für Einwohner, Touristen und Firmen ausbauen. Der Physiker Dr. Georg Hetzendorf aus Grünendeich nimmt die Sterngucker mit auf eine Reise durch das Weltall.

Dr. Sebastian Ipach im Planetarium im Haus der Maritimen Landschaft in Grünendeich. Foto: Vasel