Zähl Pixel
Kirschmarkt

Altländer feiern die Kirsche

Die Kleine Jorker Bühne und die Altländer Gästeführung begrüßen die Gäste des Kirschmarktes an der Wettern vor dem Gräfenhof. Foto: Vasel

Die Kleine Jorker Bühne und die Altländer Gästeführung begrüßen die Gäste des Kirschmarktes an der Wettern vor dem Gräfenhof. Foto: Vasel

Die Kirschenernte im Alten Land läuft auf Hochtouren: 5000 Tonnen wollen die Obstbauern in diesem Jahr ernten. Mit dem Altländer Kirschmarkt feiern sie das Steinobst. Rund um das Rathaus in Jork locken am Sonntag, 9. Juli, Obst, Kultur und Kunsthandwerk von 11 bis 18 Uhr. Das Programm steht.

Freitag, 07.07.2023, 13:00 Uhr

Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!

Um 11 Uhr werden einige Schauspieler der Kleinen Jorker Bühne und die Altländer Gästeführung den Markt auf der Freitreppe an der Hauptwettern vor dem um 1651 erbauten Rathaus (Gräfenhof) eröffnen - gemeinsam mit Bürgermeister Matthias Riel und der Altländer Blütenkönigin Anna-Sophie Sietas.

Kirschen, Kunsthandwerk und Kultur

„In diesem Jahr haben wir mehr als 60 Stände auf dem Markt, von Kunsthandwerk bis Obst“, sagte die Veranstaltungsmanagerin der Gemeinde Jork, Miriam Stöckmann, am Montag. Erntefrische Kirschen werden angeboten, aber auch Molkereiprodukte von der Geest. Tipkes Hofkontor wird handgemachtes Eis anbieten - und am Sonntag für Abkühlung sorgen. Stöckmann: „Traditionell bieten wir natürlich wieder unseren Wettbewerb im Kirschkern-Weitspucken an.“ Im vergangenen Jahr lag der Rekord bei 13,50 Metern.

Um 15 Uhr tritt Zauberer Hokus auf, die Altländer Hüpfburgen blasen ihre Attraktionen auf. Außerdem treten die Volkstanzgruppe Hemmoor, die HNT-Ballett-Companie und das Altländer Blasorchester auf. Zeitgleich mit dem Kirschmarkt stellen Geschäftsleute in Jork-Borstel einen verkaufsoffenen Sonntag auf die Beine.

Kleine Jorker Bühne stellt Anlanden der Kirschen nach

Bei der Eröffnung wird auch in diesem Jahr der alte Fleetkahn fehlen, der ist kaputt. Bis in die 1950er Jahre waren die Fleetkähne bei der Ernte im Einsatz, noch im 19. Jahrhundert fuhren Altländer mit ihnen zur Kirche. Die Fleete/Wettern und Gräben waren seit dem 12./13. Jahrhundert die Wasserstraßen der Altländer, erst im 19. Jahrhundert begann der Bau der Chausseen. Mit den Kähnen wurden landwirtschaftliche Erzeugnisse zur Umschlagstelle gebracht, wo in Schiffe verladen wurde.

Der Kirschhandel hatte schon im 16. Jahrhundert eine große Bedeutung für das Alte Land. Legendär ist der Kirschenkrieg von 1581 bis 1614 zwischen dem bremischen Erzbischof und dem Hamburger Rat. Der Kirchenfürst hatte den Import von Hamburger Bier verboten, deshalb setzte die Hansestadt das Obst auf die Sanktionsliste und verbot die Einfuhr.

Um 1780 waren Sorten wie Blauer Italiener und Morellen beliebt, heutzutage bestimmen feste Knupper-Sorten wie Kordia und Regina den Anbau. Um 1913 kam die Kirsche noch auf einen Anteil von 22,7 Prozent, heute wird das Steinobst auf 4,5 Prozent (500 Hektar) der Fläche angebaut. Drei Obstbauern sind am Sonntag mit ihren Kirschen auf dem Markt vertreten.

Weitere Themen

Weitere Artikel