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Betrug: Falsche Polizeibeamte melden sich mitten in der Nacht

Betrug: Falsche Polizeibeamte melden sich mitten in der Nacht

Mitten in der Nacht klingelt das Telefon. Ein Hauptkommissar warnt vor möglichen Einbrechern. Mit diesem Szenario versuchten Schockanrufer, in Bremervörde Beute zu machen.

Von Redaktion Mittwoch, 10.04.2024, 07:21 Uhr

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Bremervörde. Mitten in der Nacht zum Dienstag ist es in Bremervörde zu mindestens zwei Anrufen von falschen Polizeibeamten gekommen, meldet die Polizeiinspektion Roteburg. Dabei machten die Betrüger von ähnlichen Szenarien Gebrauch.

Um 1.35 Uhr klingelte das Telefon bei einer 46-jährigen Frau. Es meldete sich ein angeblicher Hauptkommissar. Der Mann habe die Anweisung gegeben, Türen und Fenster zu schließen, berichtet der Sprecher der Polizeiinspektion Rotenburg, Heiner van der Werp. „Die Angerufene vermutete eine Betrugsabsicht und beendete das Gespräch.“

Kurz vor 2 Uhr erhielt ein 75-jähriger Bremervörder nach Angaben des Rotenburger Polizeisprechers einen ähnlichen Anruf. Auch diesmal habe sich der Anrufer als Polizeibeamter der Bremervörder Polizei ausgegeben. In der Nachbarschaft seien zwei Täter festgenommen worden. Zwei Komplizen befänden sich noch auf der Flucht. „Nachdem der Angerufene sagte, dass er bei der Polizei zurückrufen wolle, wurde das Telefonat beendet“, sagt der Sprecher der Polizeiinspektion Rotenburg.

Telefon-Betrüger verursachen Millionenschaden

Betrüger am Telefon haben im vergangenen Jahr in Niedersachsen einen Millionenschaden verursacht. Opfer waren laut Landeskriminalamt Niedersachsen (LKA) vor allem ältere Menschen. Die Täter waren vor allem mit den Betrugsmaschen als falsche Polizisten und dem sogenannten Enkeltrick erfolgreich. Der Schaden, den die Kriminellen als falsche Polizisten angerichtet haben, beläuft sich demnach auf eine mittlere siebenstellige Summe. Bei der Masche mit dem Enkeltrick geht das LKA von einer niedrigen siebenstelligen Schadenssumme aus. Genaue Zahlen nannte das LKA nicht.

Dabei waren die Telefon-Betrüger in den meisten Fällen allerdings nicht erfolgreich. Es habe zwar viele Versuche gegeben, die potenziellen Opfer hätten den Betrugsversuch jedoch erkannt, wie das LKA weiter mitteilte. Die Gesamtzahl der Straftaten bei der Masche falsche Polizisten lag im mittleren vierstelligen Bereich. Vollendet wurden jedoch nur Taten im niedrigen dreistelligen Bereich.

Auch bei der Enkeltrick-Masche erkannten die meisten Angerufenen den Betrug. Die niedersächsische Polizei registrierte demnach insgesamt eine niedrige vierstellige Anzahl an Versuchen. Erfolgreich waren die Täter nur bei einer mittleren zweistelligen Anzahl der Versuche.

Bei beiden Betrugsmaschen versuchten die Kriminellen meist, ihre potenziellen Opfer durch einen Schockmoment massiv unter Druck zu setzen. Sie gaben sich dabei als Verwandte oder Polizisten aus und täuschten zusätzlich eine Notsituation vor, um die Angerufenen zur Übergabe von Geld oder Wertsachen zu bewegen. Die falschen Polizeibeamten oder falschen Familienangehörigen agieren dabei täuschend echt. (set/dpa)

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