Estebrügger Künstler bringt neuen Kalender heraus

Das Oktoberbild mit einem Strand vor dem Abendhimmel hat keinen Bezug zur Region: Ansonsten hat Hochschulprofessor Jasper Herrmann alias Jasper Lemke Motive aus dem Alten Land für seinen zweiten Wandkalender ausgewählt. Foto: Felsch
„Mit leichtem Herz und leichten Händen“ - frei nach Hugo von Hofmannsthal - malt Jasper Herrmann Aquarelle mit Motiven von Stralsund, Hiddensee und Estebrügge, wo er lebt, für seinen nunmehr zweiten Jahreskalender.
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Sein Wohnort diente schon 2022 als Kulisse für zwölf Kalenderblätter. Aufgrund des großen Erfolgs und aus Spaß an der Sache, folgt nun Nummer zwei. Seine Zeichenausbildung im Studium kommt dem Architekten dabei zugute. Während der Corona-Pandemie hatte der Professor der Hochschule 21, der unter seinem Künstlernamen Jasper Lemke malt, viel Zeit für sein Hobby, das er auch seinen Studenten in einem Kursus nahebrachte.
Aber Malen und Zeichnen gehört nicht nur zu seinem Beruf, es hat ihn schon immer fasziniert. „Vielleicht habe ich das Talent von meinem Vater, der auch gemalt hat“, sagt er. Seit den 80er Jahren verewigt Jasper Lemke Landschaften und Häuser von Stralsund und Hiddensee, wo er eine gewisse Zeit im Jahr verbringt. Und auch vor der eigenen Haustür wird er immer wieder fündig.
Aquarelle zeigen vor allem Ansichten von Estebrügge
So sind diesmal natürlich hauptsächlich Ansichten von Estebrügge in dem Wandkalender 2023 zu finden. Wie die Kirche, die Este, der Hafen von Buxtehude, Bauernhäuser aus dem Alten Land, Boote und Schiffe. Etwas aus dem Rahmen fällt das Oktoberbild: ein Paar am Strand vor dem Abendhimmel.
Der Ort könnte überall sein, hat also keinen direkten Bezug zur Region, und passt dennoch. „Da habe ich mal was anderes gewagt“, sagt der Diplom-Ingenieur und freie Architekt.

Der Altländer Kalender 2023 mit einem Deckblatt aus Borstel ist im Buchhandel erhältlich.
Viele seiner Kalendermotive sind auch einzeln als Bild erhältlich, wie auf seiner Homepage ersichtlich. Nur dieses nicht. Noch nicht. „Ich hänge an manchen Bildern und mag sie nicht verkaufen“, gibt er zu. Seine Meinung habe sich aber auch schon mal geändert - da er nicht von der Kunst leben muss, kann er sich diese Haltung erlauben.
Künstler will die Malerei erforschen
„Lemke“ ist übrigens sein Geburtsname, verrät der 65-Jährige. Als er heiratete, nahm er den Namen seiner Frau an, behielt den Namen „Lemke“ für seine künstlerische Karriere. Wenn er 2024 in Rente geht, jedenfalls die Hochschule 21 in Buxtehude verlässt, wird er nicht ganz aufhören. Das steht fest. Als freier Architekt und Gutachter kann er weitermachen, aber sich die Zeit einteilen und nur so viel arbeiten wie er möchte.
Dann will er sich noch weiter und noch mehr mit der Malerei beschäftigen, die heute schon einen gewissen Raum einnimmt. „Es reizt mich, dieses Handwerk intensiv zu erforsche, was für Möglichkeiten sich mir erschließen“, begründet der gebürtige Thüringer seine Motivation.
Hier gibt es den Kalender zu kaufen
Und er will sich noch mehr mit Strandbildern befassen - eine Thematik, die ankommt, wie er bei den Besuchern seiner Ausstellung in diesem Jahr in Stralsund erfahren hat. Sieben weitere Bilder habe er jetzt bereits im Kopf, bald soll es eine weitere Ausstellung geben. „Weil mir das so viel Spaß macht. genauso wie das Malen.“
Der Altes Land-Kalender 2023 ist für 25 Euro im Buchhandel, über seine Homepage und bei ihm in der Estebrügger Straße 85 Estebrügge) erhältlich.