Giftstoff im Apenser Teich – Feuerwehrmann ins Elbe Klinikum gebracht

Verunreinigung auf dem Apenser Teich. Foto: Feuerwehr
Schlieren auf dem Wasser und beißender Geruch: Der Teich in Apensen wurde verunreinigt. Der Giftstoff wirkte sich jedoch nicht nur auf das Gewässer aus.
Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!
Apensen. Die Ortswehr Apensen wurde am späten Montagnachmittag (3. März 2025) zum Teich alarmiert: Der Umwelt-Führungsdienst aus Stade meldete den Ehrenamtlichen eine Gewässerverunreinigung in Form von Schlieren auf dem Wasser, zudem sollte am Teich ein beißender Geruch herrschen. Das berichtet der Sprecher der Apenser Feuerwehr, Gunnar Klensang.
Teich wird abgesperrt
„Als Erstmaßnahme haben wir den Gefahrenbereich für Passanten gesperrt“, sagt der Feuerwehrsprecher. Anschließend entnahmen die Feuerwehrleute gemeinsam mit dem Führungsdienst des Umweltzuges Proben im Teich und in der Regenwasserkanalisation genommen, um den Giftstoff und dessen Herkunft zu identifizieren.
„Nach einigen geöffneten Kanaldeckeln und Feuchtigkeitsspuren auf der Straße, konnten wir die Ursache feststellen: Durch unsachgemäße Handhabung eines 1000 Liter Tanks (IBC) sind Restmengen eines Gefahrstoffes über die Oberflächenentwässerung in den Teich geraten“, teilt Klensang mit.

Die Feuerwehr entnahm Wasserproben: Vom Teich... Foto: Feuerwehr

... und in der Kanalisation. Foto: Feuerwehr
Bei dem Schadstoff handele es sich um einen gesundheits- und umweltgefährdenden flüssigen Gefahrstoff. „Dessen genaue Zusammensetzung erforderte einige Recherchen beim Hersteller“, sagt der Feuerwehrsprecher. Es sei ein Additiv für Kraftstoffe in den Teich gelangt, dessen Bestandteile zum Teil mit dem Wasser reagiert hätten.
Feuerwehrmann leidet unter Übelkeit
Das Umweltamt des Landkreises Stade ordnete laut Klensang die Reinigung der Straße, die Spülung der Regenwasserkanalisation sowie ein kurzfristiges Auspumpen des Feuerlöschteiches an. „Sämtliche Reinigungs- und Spülmaßnahmen werden durch
Spezialunternehmen durchgeführt - die Feuerwehr ist hier nicht weiter involviert“, so der Feuerwehrsprecher.

Die Feuerwehrleute sperrten den Teich in Apensen ab. Foto: Feuerwehr
Der Einsatz war für die Feuerwehrleute jedoch noch nicht beendet: Zum Schutz der Anwohner kontrollierten sie die Geruchskonzentration in einigen nahegelegenen Häusern. Bei einem Haus musste der Keller belüftet werden.
„Ein Kamerad litt im Laufe des Einsatzes über Übelkeit und Unwohlsein“, teilt Klensang mit. Zur Sicherheit wurde der Feuerwehrmann im Elbe Klinikum Buxtehude auf eine mögliche Vergiftung hin untersucht. Er konnte jedoch noch am selben Abend entlassen werden.
25 Feuerwehrleute im Einsatz
Die Ortswehr Apensen war mit rund 25 Kameraden im Einsatz, unterstützt wurde sie vom Führungsdienst des Umweltzuges mit zwei Kameraden. Die Ortsbrandmeister der Ortswehr Beckdorf konnten ihre Bereitschaft im Gerätehaus Beckdorf kurzfristig wieder auflösen. Weiterhin waren die Polizei, das Umweltamt des Landkreises sowie die Apenser Samtgemeindebürgermeisterin in Vertretung für den Ordnungsamtsleiter an der Einsatzstelle.

Auf dem Gewässer waren Verunreinigungen und Schlieren zu sehen. Foto: Feuerwehr
Nach rund sechs Stunden war der Einsatz für die Feuerwehr beendet. Die Reinigungsarbeiten dauerten jedoch: Die Firma Behrens & Behrens Entsorgung GmbH war noch am Dienstagmittag mit der weiteren Straßenreinigung beschäftigt. (pm/set)