Grüne fordern den Bau eines Lehrschwimmbeckens in Jork

Die Grünen-Fraktion will Schwimmbad in Neubau der Grundschule in Jork integrieren. Foto: dpa (Symbolbild)
Die Grünen machen sich für den Bau eines Lehrschwimmbeckens in der Gemeinde Jork stark. Ratsmitglied Yvonne Ehret sorgt sich um die Kinder, viele seien unsichere Schwimmer oder Nicht-Nichtschwimmer. Ein möglicher Vorschlag: Das Schwimmbad in den Schulbau integrieren.
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Aktuell ist beispielsweise die sportfreundliche Grundschule An der Este auf Hallenzeiten im „Aquarella“ in Buxtehude angewiesen. Die Grünen wollen, dass die Kinder in der Zukunft vor Ort das Schwimmen lernen.
Ihr Vorschlag: Beim geplanten Neubau der Grundschule Jork mit Schulturnhalle nördlich des Schulzentrums müsse auch „ein Lehrschwimmbecken“ realisiert werden. Mehr als 18 Millionen Euro sollen bis Ende 2025 in die Planung, in die Erschließung und in den Neubau der Grundschule fließen, fordert das Ratsmitglied Yvonne Ehret (Grüne). Knapp 4,5 Millionen Euro mussten die Kommunen 2021/2022 für ein Lehrschwimmbecken auf den Tisch legen – beispielsweise in Bad Honnef-Aegidienberg.
Die Grünen verweisen auf die Gefahren in der gewässerreichen Marsch – insbesondere auf die Tideflüsse Elbe, Este, Lühe mit ihren Gezeiten und ihrer starken Strömung sowie die Wettern, die Gräben und die Bewässerungsteiche. Ehret mahnt: „Es ist unabdingbar, dass die Kinder schwimmen können.
Schwimmbad für Schulen, Vereine und Physiotherapeuten
Aktuell müssen die Kinder nach Buxtehude gefahren werden. Die Krux: Die Schwimmzeiten teilen sich die Grundschulen in der Gemeinde Jork mit allen Buxtehuder Schulen und denen der anderen Nachbargemeinden.
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Mit einem gemeindeeigenen Lehrschwimmbecken könnte ein Schwimmunterricht bereits im Kindergarten- und Vorschulalter starten. Außerdem könnten die Sportvereine (Gesundheitssport), die Wasserretter der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft, die Seniorenheime sowie Physiotherapeuten es nutzen – gegen ein Entgelt, um die Betriebskosten teilweise zu decken
Sorge um Schwimmfähigkeit
Für die Fraktion der Grünen im Rat der Gemeinde Jork ist ein Schwimmbad „ein unverzichtbarer Bestandteil kommunaler Daseinsvorsorge“. Ehret verweist auf die DLRG. Die Wasserretter beklagen seit Jahren die steigende Anzahl von Nichtschwimmern beziehungsweise von unsicheren Schwimmern. Durch die Corona- Pandemie habe sich die Situation verschärft. Studien zeigen, dass knapp zwei Drittel der Zehnjährigen keine sicheren Schwimmer sind.

Architektin Angela Werner von der Buxtehuder Bauverwaltung hat 2016 die Sanierung des Lehrschwimmbeckens in der Grundschule Neukloster begleitet. Foto Vasel
Die Kultusministerkonferenz, die deutsche Vereinigung der Sportwissenschaft sowie der Bundesverband zur Förderung der Schwimmausbildung seien sich einig, dass das Schwimmen eine Basiskompetenz für alle Schüler – im Sinne elementarer motorischer Fähigkeiten – sei. Hinzu komme laut Ehret ein sozialer Aspekt. Den Kindern müsse unabhängig vom Elternhaus eine aktive Teilhabe an der Bewegungs-, Spiel- und Sportkultur ermöglicht werden. Es habe immer wieder Tote durch Ertrinken gegeben, das müsse verhindert werden. Die Grünen werden ihren Antrag am Donnerstag, 7. Juli, 19 Uhr, im Rat einbringen. Dieser tagt im Schulzentrum in Jork. Weiteres Thema auf der Tagesordnung: der finale Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan „Wegener Frucht“ in Jork-Estebrügge. Das Unternehmen ist eine der größten und ältesten Fruchtgroßhandelsfirmen des Alten Landes mit Sitz in Estebrügge. Sie vermarktet die Clubsorte Junami exklusiv. Wegener Frucht ist M.A.L.-Mitglied – mit eigenen Obstanbauflächen und als angeschlossenes Vermarktungsunternehmen der Marktgemeinschaft Altes Land. Geplant ist, wie mehrfach berichtet, der Bau einer rund 170 Meter langen Abpackhalle mit mehreren Kühllagern. Das Verfahren für die Erweiterung des Fruchthandelsbetriebs läuft bereits seit 2020.