Hadag-Fährverbindung Cranz-Blankenese in Gefahr – Altländer kämpfen für Erhalt

Die Hadag-Fähre macht vor dem Este-Sperrwerk am Anleger Neuenfelde fest. Foto: Vasel Foto: Vasel
Die Bürgervertretung Neuenfelde-Francop-Cranz ist alarmiert. Die Hochbahn-Tochter Hadag überlegt, die traditionsreiche Fährverbindung Cranz-Blankenese einzustellen. Die Altländer laufen Sturm. Das ist der Stand.
Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!
Cranz. In der Regel gehen weniger als fünf Fahrgäste pro Fahrt an Bord der Hadag-Fähre Altona. Vier Euro zahlen Fahrgäste für die Fahrt von Cranz/Neuenfelde nach Blankenese. Doch jeder Passagier koste die Hadag rund 40 Euro, rechnet Hadag-Sprecherin Constanze Salgues dem TAGEBLATT vor. Kurzum: Die Linie schreibe tiefrote Zahlen. 1,50 bis 8 Euro sei die Bandbreite bei den Beförderungskosten pro Person bei den anderen Hadag-Linien.
Elbschlick bereitet den Fähren Probleme
Eine Entscheidung über ein Aus sei noch nicht gefallen. Letztlich entscheide die Stadt Hamburg, diese habe die Hadag im Zuge des ÖPNV beauftragt. Die Krux: Der Fähre Altona fehlt häufig die sprichwörtliche Handbreit Wasser unter dem Kiel. Mit einem Tiefgang von zwei Metern gibt es Riesenprobleme mit der Verschlickung. Deshalb endet die Linie Blankenese-Cranz manchmal am Anleger in Neuenfelde oder in Finkenwerder.
Elbe-Fährverkehr
Neuer Fahrplan: Das ändert sich bei den HADAG-Fähren
Schiffsverkehr
Lühe-Schulau-Fähre ist ab Dienstag wieder im Dienst
Nur bei 35 Prozent der Fahrten werde der Fahrplan eingehalten. Laut Salgues gebe es Alternativen, etwa mit dem Bus von Cranz nach Finkenwerder (Rüschpark): Dort verbinde die Fähre 64 (Teufelsbrück) beide Elbufer.
Jorker wollen Hamburg-Blankenese-Este-Linie erhalten
Für Manfred Hoffmann und Dr. Boy Friedrich von der Bürgervertretung Neuenfelde-Francop-Cranz ist das keine Alternative. Die Hadag müsse eine neue Fähre - mit geringerem Tiefgang - einsetzen und verlässlicher fahren. Dann würden auch wieder mehr Pendler an Bord gehen. Die 1301 erstmals urkundlich erwähnte, 1963 von der Hadag übernommene Hamburg-Blankenese-Este-Linie (HBEL) müsse erhalten bleiben - auch aus ökologischen Gründen. Für die Gemeinde Jork ist die Verbindung auch aus touristischen Gründen „unverzichtbar“. Hoffmann will jetzt Verbündete in Bezirksversammlung und Bürgerschaft gewinnen - für den Erhalt der Fähre. (bv)

Die Hadag-Fähre macht vor dem Este-Sperrwerk am Anleger Neuenfelde fest. Foto: Vasel