Kokainschmuggel im Hamburger Hafen: Polizei verhaftet Buxtehuder

Für einen 21-jährigen Buxtehuder klickten die Handschellen: Ihm und seinen Komplizen wird vorgeworfen, Kokain aus dem Hamburger Hafen geschmuggelt zu haben. Was Bananen damit zu tun haben.
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Bereits am Montag, 15. Juli 2025, wurde der Buxtehuder verhaftet. Das teilt die Sprecherin der Polizei Hamburg, Laura Wentzien, mit.
Demnach hatten Polizei- und Zollkräfte unter der Leitung der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rauschgift (GER, LKA 61) am Montag insgesamt zwei Haftbefehle und sechs Durchsuchungsbeschlüsse gegen sechs Männer vollstreckt. Ein weiterer mutmaßlicher Täter wurde in Hamburg-Billstedt verhaftet.
Kokain ins Land geschmuggelt und verbreitet
„Die Gruppe steht in Verdacht, Handel mit einer nicht geringen Menge Kokain getrieben zu haben“, sagt Wentzien. Bereits seit Anfang April hätten Beamte des Landeskriminalamtes gegen die Männer ermittelt. Die Gruppe wird zudem des Kokainschmuggels verdächtigt.
„Beim Hafensicherheitszentrum (HSZ) ging der Hinweis ein, dass etwa 15 Kilogramm Kokain in Bananenkartons in einer Hamburger Bananenreiferei aufgefunden worden seien“, berichtet die Hamburger Polizeisprecherin. In Schleswig-Holstein seien ebenfalls Drogenpakete sichergestellt worden, die laut Wentzien dieser Bananenlieferung zuzuordnen waren.
Hunderte Kilogramm Kokain verkauft
Die Beamten ermittelten zunächst, dass eine Männergruppe die Drogen in Hamburg-Hammerbrook barg und für den Verkauf an Dritte bereitstellte. Nach Angaben der Polizei soll es sich dabei um „Kokain im dreistelligen Kilogrammbereich“ gehandelt haben.
Im Zuge der Ermittlungen seien vier Tatverdächtige (61, 53, 39, 21) in den Fokus der Kriminalbeamten geraten - darunter auch der 21-jährige Buxtehuder. „Aufgrund der vorliegenden Erkenntnisse erwirkte die Staatsanwaltschaft Hamburg Durchsuchungsbeschlüsse gegen die Männer sowie Haftbefehle gegen zwei von ihnen“, so Wentzien.
Polizei verhaftet zwei Männer in Buxtehude und Hamburg
In Hamburg verhaftet wurde ein 61-jähriger Mann, der im Hafen gearbeitet haben soll. Ihm wirft die Polizei vor, dort die Bananenkartons für den Kokainschmuggel bereitgestellt zu haben.
Der 21-jährige Mann aus Buxtehude soll unterdessen das bereitgestellte Kokain geborgen und vom Gelände der Hamburger Firma abtransportiert haben. Die Beamten trafen ihn am Montag vor seinem Geschäft an und verhafteten ihn.
Drogenbande zerschlagen
Neun Festnahmen nach Kokain-Rekordfund in Hamburg
Der 53-Jährige sowie der 39-jährige Mann wurden von der Polizei ebenfalls an ihren Wohnanschriften angetroffen. Sie wurden jedoch nicht verhaftet.
Bei den Durchsuchungen stellten die Einsatzkräfte weitere Beweismittel sicher. Unterstützt wurde die Hamburger Polizei von Beamten der Kriminalpolizei Uelzen sowie des Zolls. „Die Ermittlungen der Strafverfolgungsbehörden dauern an“, teilt Laura Wentzien mit.
Hinweisportal für Hafenmitarbeiter
In diesem Zusammenhang weist die Polizei Hamburg darauf hin, dass im vergangenen Jahr im Rahmen der Awareness-Kampagne „INOK“ (Infiltration der Nordseehäfen durch Strukturen der Organisierten Kriminalität) unter anderem ein anonymes Hinweisportal für Hafenbeschäftigte vorgestellt worden ist, welches diese vor kriminellen Organisationen schützen, aber auch sogenannte Hafeninnentäter zeitgerecht identifizieren soll.
Darüber hinaus hat im Juni 2024 das Hafensicherheitszentrum seine Arbeit zur Bekämpfung der Hafenkriminalität aufgenommen, um den Gefahren der international organisierten Drogenkriminalität entgegenzutreten.
Das Hafensicherheitszentrum ist ein Zusammenschluss von Sicherheitsbehörden und der Hafenwirtschaft und setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern der Polizei Hamburg, der Generalzolldirektion und der Hamburg Port Authority (HPA) zusammen. (pm/set)