„Leicht verdientes Geld“: Polizei in der Region warnt vor dieser Masche

Nur scheinbar vergrößert sich das eingesetzte Kapital rasant – tatsächlich gab es das Investmentkonto nie, kein Kunde kam jemals an das Geld. Foto: Christin Klose/dpa-tmn
In der Region fallen immer wieder Menschen auf betrügerische Online-Plattformen herein. Die Kriminalpolizei in Bremen ermittelt aktuell in mehreren Fällen und warnt.
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Landkreis. Leicht verdientes Geld, Bitcoins, Kryptowährung: Um unerfahrene Opfer zu akquirieren, erstellen Cyberkriminelle betrügerische Anlageplattformen für Online-Investments. Diese nur scheinbar seriösen Plattformen würden auf vertrauenswürdigen Webseiten und aktuell vornehmlich in den sozialen Medien beworben, informiert die Polizei.
Nach der Anmeldung werden die Interessenten direkt kontaktiert. Die „Trader“ sind in Wahrheit Betrüger, die aus Callcentern heraus agieren. Sie betreuen ihre „Kunden“ intensiv per Telefon und Messenger-Dienst. Unter einem Vorwand nutzen sie oft Remote-Software (AnyDesk, TeamViewer), um Daten zu Kreditkarten und Bankkonten zu stehlen. Oder sie bedrängen ihre Opfer, nach einer ersten niedrigen Einzahlung immer größere Summen auf ihre neuen Investmentkonten im Ausland zu überweisen. Nur scheinbar vergrößert sich das eingesetzte Kapital rasant – tatsächlich gab es das Investmentkonto nie, kein Kunde kam jemals an das Geld.
Die Polizei rät zu Misstrauen bei ungewöhnlich hohen Gewinnen mit wenig Einsatz. Man solle sich als Kunde nicht unter Druck setzen lassen, keine sensiblen Zugangsdaten preisgeben und sich vorab über die Plattform und vermeintliche Berater informieren. Nicht zuletzt sollten ohne Sicherheiten keine Überweisungen auf Auslandskonten erfolgen. Hierzu informiert die Hausbank.
Patentamt warnt vor Fälschungen im Onlinehandel
Das Deutsche Patentamt hat vor Markenpiraterie im Onlinehandel gewarnt. Mit Blick auf das Weihnachtsgeschäft sagte die Präsidentin Eva Schewior am Freitag: „Bei auffällig günstigen Preisen ist Vorsicht geboten, denn die Produkte stellen sich allzu oft als minderwertige Fälschungen mit teils erheblichen Sicherheitsrisiken heraus. Den Schaden haben auch Sie als Verbraucherinnen und Verbraucher.“
Nach amtlichen Schätzungen werden gefälschte Waren für jährlich mehr als 100 Milliarden Euro in die EU eingeführt, darunter Medikamente, Lebensmittel und Kinderspielzeug. Der deutsche Zoll stellte im vergangenen Jahr Fälschungen im Wert von rund 435 Millionen Euro sicher.
Beim Einkauf in virtuellen Welten kann die digitale Ware durch einen nicht austauschbaren Datensatz einer Blockchain (NFT) abgesichert werden - beispielsweise „virtuelle Sneaker authentifiziert durch NFT“. Das deutsche Markenregister enthält bereits über 70 Anmeldungen und Eintragungen, in deren Warenverzeichnis der Begriff NFT vorkommt, und über 1200 Anmeldungen und Eintragungen mit dem Begriff „Blockchain“.
Schewior sagte, die Regeln für geistiges Eigentum gälten auch in der virtuellen Welt. „Auch das Metaversum ist kein rechtsfreier Raum, in dem man tun und lassen kann, was man will.“ (pm/mcw)