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Pferd stürzt in die Oste

Das Pferd musste von der Feuerwehr aus der Oste befreit werden. Foto: Feuerwehr

Das Pferd musste von der Feuerwehr aus der Oste befreit werden. Foto: Feuerwehr

3,5 Stunden lang versuchten Feuerwehrleute in Sandbostel am Mittwochmorgen, ein Pferd aus der Oste zu befreien. Am Ende musste das Tier jedoch eingeschläfert werden.

Mittwoch, 20.09.2023, 12:22 Uhr

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Am frühen Mittwochmorgen wurde die Feuerwehr Sandbostel zu einer Tierrettung an die Oste gerufen. Ein Pferd war in die Oste gerutscht und konnte sich nicht befreien.

Erst nach über 3,5 Stunden gelang es den Einsatzkräften, das Pferd aus seiner misslichen Lage zu befreien. Aufgrund seiner schweren Verletzungen musste es später eingeschläfert werden.

Pferd steckt vor Cuxhaven im Watt fest

Im Juni musste im Wattenmeer vor Cuxhaven ein Pferd nach einem Rettungseinsatz eingeschläfert werden. Wie gefährlich ein Ausritt im Watt sein kann, zeigt das Drama, das sich am 20. Juni 2023 vor Cuxhaven-Duhnen ereignete.

Zwei Reiterinnen waren mit ihren Pferden im Watt unterwegs, als sich eines der Tiere erschreckte, wie Einsatzleiter Andre Domingues-Stehrenberg von der Feuerwehr erklärte. Daraufhin fiel die Reiterin vom Pferd. Reiterlos galoppierte das Tier davon und rannte sich im tiefen Schlick fest.

Mehrmals konnte sich das Pferd befreien, bis es kurze Zeit später wieder feststeckte und irgendwann völlig entkräftet im Schlick liegen blieb. Mit einem Kettenfahrzeug gelang es der Feuerwehr und Kräften des Arenscher Betriebshofs des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, das Tier zu retten. Doch das Pferd war am Ende seiner Kräfte. Deshalb riet der parallel alarmierte Tierarzt dazu, das Tier zu erlösen. Es wurde eingeschläfert.

Warum Reiten im Watt schön und so gefährlich ist

Es sind Szenen, die sich kein Pferdesportler vorstellen mag. Und doch begleiten diese Gedanken einen Reiter ständig. Auch Jacqueline Orth, die seit 17 Jahren geführte Wanderritte an der Nordsee anbietet. Gemeinsam mit ihrem Mann Frank betreibt sie den Leuchtfeuerhof in Ludwigshafen, dazu den Schimmelhof in Bremen sowie einen Stall in Gengenbach. Sie bieten deutschlandweit Reiturlaube an, doch die Nordsee-Ausritte sind und bleiben eine Besonderheit.

„Wir reiten jedoch schon seit rund fünf Jahren nicht mehr rüber nach Neuwerk. Die Überquerung des ersten großen Priels wird immer schwieriger“, so die 28-Jährige. „Wir sind dort gut vernetzt und sprechen davon, dass es gefährlich ist. Daher bleiben wir im vorderen Bereich, parallel zum Strand. Das Watt dort ist schließlich das gleiche. Das Abenteuer, in Neuwerk einzukehren, wiegt das Risiko nicht auf.“

Für sie sind die Gefahren und Anforderungen gegenüber einem normalen Geländeausritt eindeutig. „Man trifft viele andere Pferde, meist im Galopp. Dazu ist es sehr laut, vom Boden kommt das typisch plätschernde Geräusch und viele Pferde haben eine große Spannung in sich, bis sie überhaupt mal drin sind und gehen nicht sicher durchs Wasser. Dazu kommen viele Wanderer, Hunde und Kinder mit Schaufeln. Es ist eine Stimmung wie im Freibad“, erklärt sie die ungewohnte Bewegung.

Sie selbst geht daher mit ihren Gruppen erst am dritten oder vierten Tag nach der Ankunft ins Watt, wenn die Pferde bereits angekommen und Spannung von der Reise abgebaut haben. Dann aber auch nur zwischen 6 und 8 Uhr am Morgen - um den Trubel zu meiden. Dazu meldet sie sich bei ihrem Mann an und ab. Sicherheit geht vor.

Klare Regeln für die Gruppe

„Wir nehmen aber auch nur sichere Reiter und eingespielte Teams mit. Unser Grundsatz ist: zwei Jahre Wanderritte, ehe man mit an die Nordsee darf. Das sichert einen aber auch nicht ab. Ich sage immer, dass die größte Gefahr von anderen ausgeht. Oftmals wird das Watt als Autobahn für Pferde genutzt, als Rennstrecke. Da gibt es viele Bekloppte“, ärgert sich Orth. „Wir haben dagegen klare Regeln. Keiner darf überholen, jeder muss auf jedes Kommando achten. Ich habe als Führerin zwar dennoch immer eine Spannung in mir. Aber es ist der Spaß des Lebens, wenn man gewisse Dinge beachtet - und diese auch von allen beachtet werden.“

Tipps für Sicherheit im Watt

  • Im Bereich des Badestrandes in Cuxhaven ist Reiten strikt untersagt. Ein Abstand von 500 Metern zum Strand ist einzuhalten.
  • Ebenso gilt ein rücksichtsvolles Verhalten beim Passieren von Wattwanderern und Wattwagen - statt gestreckterm Galopp ist Schritttempo angesagt.
  • Um das Reitwegenetz überhaupt benutzen zu dürfen, muss man eine Reitvignette erwerben, die als Wochen- oder Jahreskarte für 10 oder 60 Euro erhältlich ist.
  • Die optimale Startzeit für einen Ritt nach Neuwerk ist etwa 2,5 bis 3 Stunden vor Niedrigwasser. Startet man zu früh, wird der Durchritt verwehrt, kommt man zu spät, begibt man sich mit seinem Pferd in Lebensgefahr.
  • Der rund vierstündige Ritt zur Insel hin und zurück ist ganzjährig auf eigene Gefahr möglich, sollte aber nur von sicheren Reitern und gut trainierten Pferden zurückgelegt werden.
  • Immer ein Handy (wasserfest verpackt) dabei haben, für Notfälle oder zur Orientierung, falls zum Beispiel unerwartet Nebel aufkommt.
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