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Polizei schnappt zwei Täter nach Schockanruf bei Senioren

Nach einem Schockanruf bei Senioren im Raum Lüneburg wurden die Täter im Landkreis Harburg gefasst. Symbolbild: Hildenbrand/dpa

Nach einem Schockanruf bei Senioren im Raum Lüneburg wurden die Täter im Landkreis Harburg gefasst. Symbolbild: Hildenbrand/dpa

Die Polizeiinspektion Lüneburg konnte am Freitagmorgen einen Fahndungserfolg vermelden: Ein dringend tatverdächtiges Betrüger-Paar, das Senioren durch einen Schockanruf um eine große Geldsumme gebracht hatte, wurde festgenommen. Geschnappt wurden die mutmaßlichen Täter im Stader Nachbarkreis.

Freitag, 16.06.2023, 10:45 Uhr

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Das „professionelle Betrüger-Pärchen“, wie die Polizei mitteilt, wurde am Donnerstagnachmittag in einem Taxi unweit der Autobahn 39 bei Maschen (Landkreis Harburg) gestoppt und vorläufig festgenommen. Bei dem 31 Jahre alten Mann und der 34 Jahre alten Frau fand sich unter anderem eine große Summe Bargeld, die Senioren aus Adendorf (Landkreis Lüneburg) nach einem Schockanruf an die Täter übergeben hatten.

Nach Polizeiangaben lief das Geschehen zuvor so ab: Gegen 14 Uhr am Donnerstag bekam ein älteres Ehepaar aus Adendorf einen Anruf auf dem Festnetz-Telefon - von einer Frau, die sich als Tochter der Senioren ausgab. Die Frau weinte am Telefon und war völlig aufgelöst. Sie hätte einen Verkehrsunfall verursacht, bei dem ein Radfahrer zu Tode gekommen sei, und habe anschließend Fahrerflucht begangen, berichtete sie. Dann wurde das Telefongespräch durch einen angeblichen Anwalt und einen angeblichen Richter weitergeführt. Sie forderten einen Geldbetrag von mindestens 40.000 Euro als Kaution. Dieser müsste schnellstmöglich gezahlt werden, damit die Tochter vor der Gerichtsverhandlung wieder auf freien Fuß käme.

Geldübergabe an einem Supermarkt

Das Ehepaar organisierte das Geld und übergab es kurze Zeit später bei einem Supermarkt in Adendorf an einen angeblichen Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft. Dieser fuhr dann mit einem Taxi davon. Parallel wurde das Ehepaar in einem Dauergespräch am Telefon gehalten. Nach der Übergabe wurde das Ehepaar auch nach Rücksprache mit Angehörigen misstrauisch und alarmierte sofort die Polizei. Die ermittelte das Taxiunternehmen und leitete die Fahndung ein.

Durch die Fahndungsmaßnahmen, aber auch über die polizeiinternen Messenger-Dienste, wurde eine Polizistin aus Lüneburg, die gerade privat auf der A39 in Richtung Winsen unterwegs war, auf das Taxi aufmerksam. Sie folgte diesem und alarmierte die Kollegen. Gegen 16 Uhr wurde das Taxi dann gestoppt. Das mutmaßliche Täter-Paar habe sich widerstandslos festnehmen lassen, so die Polizei. Der Mann und die Frau werden heute dem Haftrichter beim Amtsgericht Lüneburg vorgeführt. (pm/if)

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