Tier auf Straße? Autofahrerin prallt auf Stader Geest gegen Baum

Die K64 musste für den Rettungseinsatz und die Unfallaufnahme kurzzeitig gesperrt werden. Foto: Polizei
Ein Ausweichmanöver mit schlimmen Folgen: Eine 61-Jährige verliert am Donnerstagvormittag auf gerader Strecke zwischen Bargstedt und Doosthof die Kontrolle. Ihr Auto wird auf die Seite geschleudert.
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Am Donnerstagvormittag ist es auf der Kreisstraße 64 zwischen Bargstedt und Doosthof zu einem schweren Verkehrsunfall gekommen. Eine 61-jährige Autofahrerin aus Heinbockel sei dabei glücklicherweise nur leicht verletzt worden, berichtet Polizeisprecher Rainer Bohmbach.
Die Fahrerin eines VW-Sportsvan sei auf gerader Strecke von der Fahrbahn abgekommen und gegen einen Baum geprallt. Ihr Auto sei durch den Aufprall zurückgeschleudert worden. Der Wagen kippte laut Mitteilung auf die Seite. Die Frau war ansprechbar und gab an, sie habe vorher einem Tier ausweichen müssen und dabei die Kontrolle verloren.
Autofahrerin nach Unfall zwischen Bargstedt und Doosthof ins Elbe Klinikum
Die 61-Jährige wurde nach der Erstversorgung durch den Buxtehuder Notarzt von der Besatzung eines Bargstedter Rettungswagens mit leichten Verletzungen ins Stader Elbe Klinikum eingeliefert.
Die Feuerwehren aus Kakerbeck, Wohlerst und Ahlerstedt waren im Einsatz. Sie stellten das Auto wieder auf die Räder, sicherten das Unfallfahrzeug ab und nahmen auslaufende Betriebsstoffe auf.
Die K64 musste den Angaben zufolge für die Zeit der Rettungs- und Bergungsmaßnahmen voll gesperrt werden. Nennenswerte Behinderungen habe es nicht gegeben.
Der VW wurde bei dem Unfall erheblich beschädigt, den Gesamtschaden schätzt die Polizei auf rund 7000 Euro.

Der VW-Sportvan prallte erst frontal gegen einen Baum und wurde dann auf die Seite geschleudert. Foto: Polizei
Was die Kreisjägerschaft bei Wildunfällen rät
Immer wieder kommt es zu Kollisionen, wenn Rehe, Hasen und dergleichen unvermittelt die Fahrbahn queren. Autofahrerinnen und Autofahrer können selten noch reagieren. Erst in der Nacht zum Donnerstag war es in Westniedersachsen innerhalb kürzester Zeit zu 38 Wildunfällen mit Rehen gekommen.
Was sie im Fall eines Unfalles zu tun haben, weiß die Kreisjägerschaft. Sollte es zu einem Wildunfall kommen, ist die Unfallstelle abzusichern. Warnblinkanlage anschalten, Warnweste anziehen, Warndreieck aufstellen. Wenn Menschen verletzt sind, muss Erste Hilfe geleistet und gegebenenfalls der Notruf gewählt werden (112). Auch müssen Polizei und, wenn bekannt, der zuständige Jäger oder die Jägerin benachrichtigt werden.
Tote Tiere möglichst – ohne dabei sich oder andere zu gefährden – an den Straßenrand ziehen, dabei Handschuhe tragen. Zu lebenden Tieren Abstand halten. Für die Versicherung eine Wildunfallbescheinigung vom Jäger ausstellen lassen.
Wildunfälle: Diese Pflichten haben Autofahrer
Selbst wenn am Fahrzeug kein Schaden entstanden und das Tier geflohen ist, bittet die Jägerschaft Stade darum, in jedem Fall die Polizei zu benachrichtigen und den Ort genau zu beschreiben, wo es zum Unfall kam. Idealerweise auch mit einem Zettel oder Band den Ort markieren, denn ein Jäger kann mit seinem Hund das Tier finden und von seinen Qualen erlösen.
Deshalb die Bitte der Jägerschaft: Nicht einfach weiterfahren, sondern anhalten, Stelle markieren, Polizei anrufen.
Wenn ein Reh die Straße überquert, sollte unbedingt das Fernlicht ausgeschaltet werden. Droht ein Zusammenstoß: kontrolliert bremsen und Lenkrad festhalten. Ein Ausweichmanöver ist deutlich riskanter. Oft folgen Nachzügler aus dem Familienverband. (tip)