Polizei: Tausende feiern Himmelfahrt in der Region - Mehrere Verletzte

Mehrere Hundert Menschen feierten am Feiertag Christi Himmelfahrt. (Symbolbild) Foto: Daniel Bockwoldt/dpa
Im Landkreis Stade und Rotenburg versammeln sich Tausende Menschen, um gemeinsam zu feiern. Dabei kommt es zu einigen Straftaten - und Verletzten.
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Landkreis. Die Stader Polizei zieht am Donnerstagabend eine positive Bilanz. „Der heutige Vatertag ist an den verschiedenen Veranstaltungsorten im Landkreis Stade aus polizeilicher Sicht und aus Sicht des Rettungsdienstes bisher eher ruhig verlaufen“, teilte Rainer Bohmbach, Sprecher der Polizei Stade, mit.
An den Hotspots Lühe-Anleger, Bassenfleth Strand, Brobergen und Gräpel an der Oste sowie bei der Schlagerparade in Griemshorst hätten die eingesetzten Beamten aus den verschiedenen Dienststellen im Landkreis Stade, der Verfügungseinheit der Polizeiinspektion Stade sowie der Bereitschaftspolizei aus Lüneburg bisher nicht eingreifen müssen.
„Neben einigen alkoholbedingten Ausfällen bei den vorwiegend jungen Vatertagstouristen kam es bisher nur zu einigen Sachbeschädigungen und Körperverletzungen.“
3000 Personen wandern um den Vörder See
Wie jedes Jahr wanderten ungefähr 2.500 bis 3.000 Personen um den Vörder See. Gegen 19.03 Uhr hielten sich noch etwa 80 Personen in dem Bereich auf; die breite Masse war bereits weiter- oder abgewandert.
Mehrere Körperverletzungen in der Diskothek „Haase“
Eine Vielzahl an Personen hielt sich anschließend bei der Außenveranstaltung der Diskothek „Haase“ auf. Ab diesem Zeitpunkt kam es zu ersten Zwischenfällen, wie die Polizeiinspektion Rotenburg berichtet.
- Gegen 19.08 Uhr habe eine Person Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte geleistet und musste in Gewahrsam genommen werden. Der 24-jährige Mann habe zuvor einen Platzverweis im Bereich der Diskothek erhalten und habe anschließend nach den Beamten geschlagen.
- Gegen 19.45 Uhr sei ein 25-jähriger Mann im Bereich des Restaurants „Haus am See“ durch mehrere Faustschläge leicht verletzt und ins Krankenhaus Bremervörde eingeliefert worden.
- Um 22.31 Uhr und 23.45 Uhr sei es bei der Diskothek zu weiteren Körperverletzungsdelikten gekommen. In einem Fall sei das Opfer durch einen Kopfstoß angegriffen worden, im anderen habe ein 19-Jähriger mehrere Gesichtsverletzungen durch Faustschläge erlitten und musste in einem Krankenhaus behandelt werden.
Schlägereien am Rotenburger Weichelsee
Ab 11 Uhr verzeichnete die Polizei auch einen starken Zulauf zum Veranstaltungsgelände am Rotenburger Weichelsee. Gegen 16.45 Uhr habe ein 35-jähriger Streitschlichter Faustschläge gegen den Kopf erhalten.
Gegen 17.45 Uhr sei außerdem ein Streit eskaliert, nachdem sich ein 31-Jähriger von einer Personengruppe provoziert fühlte. Es sei zu gegenseitigen Beleidigungen und Rangeleien gekommen. Die Polizei schritt ein und sprach gegen den 31-Jährigen einen Platzverweis aus.
35-Jähriger überquert Gleise illegal und verletzt einen Senioren
Nach Einsetzen von Regen setzte eine starke Abwanderung ein, die sich bis 20.30 Uhr fortsetzte. Gegen 22 Uhr war die Veranstaltung offiziell beendet, um 23 Uhr befanden sich keine Personen mehr am Bremervörder See.
Am Bahnhof in Lauenbrück sei es am Abend zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen zwei Männern gekommen. Nach derzeitigen Erkenntnissen habe ein 75-jähriger Mann die Gleisanlage über eine Überführung überquert, als er zwei Männer (35 und 38 Jahre alt) bemerkte, die unerlaubt über die Gleise liefen. Der Senior habe die beiden angesprochen und aufgefordert, das Gleisbett zu verlassen. Daraufhin sei er verbal bedroht worden.
Kurze Zeit später habe sich der 35-Jährige dem Senior genähert und ihn angegriffen, wodurch der 75-Jährige leicht verletzt wurde. Der 38-Jährige habe den Angriff seines Begleiters beenden können und sich gemeinsam mit dem Beschuldigten vom Tatort entfernt.
Eine Zeugin habe umgehend die Polizei verständigt. Beide Männer seien unweit des Bahnhofs von den eingesetzten Polizeikräften gestellt worden. Gegen den 35-jährigen Tatverdächtigen wurde ein Strafverfahren eingeleitet.
19-Jähriger beleidigt Polizisten
Mehr als 2.100 Menschen haben in den Landkreisen Goslar und Schaumburg an Christi Himmelfahrt gefeiert. Dabei seien drei Menschen leicht verletzt und einige andere Straftaten begangen worden, teilte die Polizei mit. Insgesamt ziehen die Polizeidienststellen aber eine positive Bilanz zum Verlauf des Tags, den viele auch als Vatertag feierten.
Am Rammelsberg nahe Goslar habe es wie in den Vorjahren knapp 500 feiernde Menschen und vermüllte Wiesen gegeben. Die Polizei war dort vorsorglich mit mehreren Beamten im Einsatz, wie ein Polizeisprecher sagte. Ein 19-Jähriger soll die Polizisten beleidigt haben, gegen ihn werde nun ermittelt.
Mann soll Polizisten bedroht haben
In einer Gaststätte im nahe gelegenen Bad Harzburg (Landkreis Goslar) habe sich ein 53-Jähriger mit einem Gastronomen gestritten. Der Gast soll die herbeigerufenen Polizisten beleidigt und bedroht haben. Sie hätten ihn in Gewahrsam genommen und illegale Betäubungsmittel bei ihm gefunden. Gegen ihn werde ebenfalls ermittelt.
Auch nahe Meerbeck (Landkreis Schaumburg) feierten nach Polizeiangaben Hunderte Menschen. Außerhalb einer Gaststätte am Fluss hätten sich circa 1.600 Menschen versammelt, drinnen einige Hundert. Wegen eines Regenschauers am Abend seien viele Menschen weggegangen, einige hätten in einem Zelt weitergefeiert. Bei den Feierlichkeiten habe es ein paar Streitigkeiten und darum Platzverweise gegeben, zudem werde gegen drei Menschen wegen Körperverletzung und gegen einen wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte ermittelt. Drei Menschen wurden laut Polizei betrunken auf dem Fahrrad erwischt und wurden zur Blutprobe gebracht.