14.000 Eichen am Büsenbachtal gepflanzt

Hohe alte Bäume bieten Nahrung und Schutz für viele Tier- und Pflanzenarten. Foto: Ina Fassbender/dpa
Um den Wald zu schützen, war die Naturschutzabteilung des Landkreises Harburg in den Wintermonaten aktiv. Diverse Pflegemaßnahmen wurden umgesetzt.
Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!
Wald ist mehr als ein Holzlieferant. Ein Wald ist Lebens- und Erholungsraum und unersetzliche grüne Lunge für Mensch und Natur. Hohe alte Bäume bieten Nahrung und Schutz für viele Tier- und Pflanzenarten, das Laubdach spendet Spaziergängern Schutz und Schatten. Doch damit er seine Aufgaben erfüllen kann, muss der Wald möglichst naturnah gestaltet werden - am besten als artenreicher Laubwald, angepasst an den Klimawandel.
Wichtige Schritte dazu hat die Naturschutzabteilung des Landkreises Harburg in den Wintermonaten umgesetzt. Zum Schutz der bedrohten Natur haben verschiedene Pflegemaßnahmen im gesamten Landkreis stattgefunden. „Damit verringern wir den kontinuierlichen Verlust an Flora, Fauna und Biodiversität“, sagt Armin Hirt von der Unteren Naturschutzbehörde.
Laubwald in Neu Wulmstorf angelegt
Allein am Büsenbachtal wurden gut 14.000 Eichen gepflanzt. Dort stehen sie weitgehend entlang des Heidschnuckenwegs sowie anstelle einer Fichtenschonung. Am Weg werden die Bäume in einigen Jahren den Wanderern Schatten spenden. Die Eichen dienen aber vor allem auch Insekten als Lebensraum, besonders so gefährdeten Arten wie dem Hirschkäfer.
Artenreiche Laubwälder wurden auch bei Maschen, Neu Wulmstorf und Asendorf gepflanzt. Daneben wurden zwei Stillgewässer in der Seeveaue bei Harmstorf gepflegt. Sie wurden entschlammt. An Este und Seeve fand Fließgewässerrenaturierung statt. Die Flussläufe wurden umgestaltet, Kies und Totholz für bedrohte Fischarten und Libellen eingebaut.
Feenteiche eine Attraktion im Büsenbachtal
Beliebte Erholungsflächen im Büsenbachtal sind auch die Feenteiche. Die Naturschutzbehörde hat die früheren Fischteiche bereits 2019 naturnah als Lebensraum für Tiere und Pflanzen gestaltet. Rohrkolben und Schwertlilien wachsen am Teichrand, die früheren Fischteiche haben sich zu einem Biotop für Amphibien, Libellen und Reptilien wie die Ringelnatter und die Zauneidechse entwickelt.
Umfangreiche Pflegemaßnahmen fanden zudem in verschiedenen Heidegebieten statt. Die Kulturlandschaft muss regelmäßig gepflegt werden, oberste, nährstoffreiche Bodenschichten entnommen werden. Denn sonst vergrasen und verbuschen die Heideflächen - bis hin zur Entwicklung von Wald.
Seltene Vogelarten brüten
Besondere Naturräume brauchen auch Kiebitz, Großer Brachvogel & Co.: Als Bodenbrüter sind diese geschützten und seltenen Vogelarten auf weite Wiesen und Weiden angewiesen. Um die Bedingungen für sie weiter zu verbessern, hat die Naturschutzbehörde Lebensräume für Kiebitz und Großen Brachvogel bei Winsen und Stelle wiederhergestellt. Ähnliche Maßnahmen haben bereits in den vergangenen Jahren stattgefunden - und sich ausgezahlt.
Für all diese Naturschutzmaßnahmen hatten die Fachleute nur wenige Wochen Zeit. „Nur der kurze Zeitraum der Winterruhe in der Natur steht für Maßnahmen zur Verfügung - und starker Frost oder ergiebiger Regen führen immer wieder zu Unterbrechungen der Arbeiten“, erklärt Armin Hirt. (bt)