200 Probefahrten im Kabinenroller in Jork

Almuth Müller sitzt nicht zum ersten Mal in dem Kabinenroller und plant einen Kauf. Mit Rückenwind ist "Frika" schneller als 25 Stundenkilometer und eine echte Alternative zu herkömmlichen E-Bikes. Fotos: Felsch
Ufos im Alten Land? Mitnichten. Obwohl der Kabinenroller, eher wie ein Fahrzeug aus der Zukunft wirkt, ist Frika (Free-Car) aus dem Hause Podbike eigentlich ein Pedelec. Nur mit Glasdach und vier Rädern.
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Fast 200 Anmeldungen aus der Region, aus Kiel, Stuttgart, Wolfsburg, Husum und den Niederlanden lagen vor. Aus dem Vogtland war Karsten Hermann angereist, der in dem „neumodernen Objekt“ eine ernsthafte Alternative zum herkömmlichen Rad sah. „Fährt sich super und sieht toll aus“, schwärmen Boris Baljeu und Marike Voofvelt aus Prinsenbeek nahe der belgischen Grenze. Genau wie Katja Werner aus Hamburg sind die Holländer an einer umweltfreundlichen Alternative zum Auto interessiert. Hauptsächlich, um damit zur Arbeit zu fahren, selbst bei Schietwetter. „Das ist das Beste fürs Klima und für die eigene Fitness“, ist die 53-jährige Unternehmerin überzeugt, die mit dem Gedanken spielt, sich ein Frika als Firmenfahrzeug zuzulegen. „Ich wünsche mir, dass so was eines Tages die Pkw ersetzt, gerade in den Städten“, sagt sie nach der etwa zehnminütigen Probefahrt.
Glasüberdachung und Platz hinter dem Sitz
Was ihr und den anderen „Testern“ besonders gefällt: die Glasüberdachung und der Platz hinter dem Sitz. Entweder für ein Kind bis sechs Jahre oder für Gepäck. Ein Kriterium, das für Almuth und Siegfried Müller wichtig ist. Das Ehepaar trägt sich nämlich mit dem Gedanken, per Pedale die Welt zu bereisen. Während Almuth es als ungewohnt empfand, rechts und links mit Schaltknüppeln zu steuern, zu bremsen und zu blinken, war ihr Mann gleich begeistert.

Siegfried Müller lässt sich von Mitarbeiter Ralf Lewien die richtige Handhabung des Modells „Frika“ erklären.
Fahrgefühl wie beim Kettcar
„Macht Spaß, nur der eine kleine Rückspiegel ist zu wenig“, meint der ehemalige Gabelstaplerfahrer, der das innovative Fortbewegungsmittel auf Anhieb beherrschte. Ganz anders die Reporterin, was aber an der geringen Körpergröße lag. Für Leute mit 1,59 Meter braucht es gleich mehrere Kissen im Rücken, um nicht ständig die Pedale zu verlieren. Es sei denn, man legt sich fast flach. Überhaupt vermittelt das Frika ja eher ein Fahrgefühl ähnlich wie beim Liegerad oder Kettcar, denn der Sitz (mit Rückenlehne) ist knapp über Bodenhöhe angebracht. Aber für „normale Menschen“ alles kein Problem. Größer als zwei Meter sollte niemand sein, empfiehlt der norwegische Hersteller. „Wegen dem Überrollbügel“, erklärt Podbike-Mitarbeiter Martin Drewes. Und auch Velo-Geschäftsinhaber Martin Duscha empfand das Fahren mit seinen gut 1,80 Metern als bequem und obendrein sportlich.
Kostenpunkt: 5.000 Euro
Um die 5.000 Euro kostet das futuristische Modell, das mit einem Fahrrad eigentlich nur noch die Pedale gemeinsam hat. Wer es ausprobieren möchte, unter www.podbike.com gibt es eventuell noch freie Slots für Montag. Nur anschauen bei Velo ist auch ohne Anmeldung möglich.
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