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2. Fußball Bundesliga

2:1 gegen Bielefeld: HSV ist bereit für das Spitzenspiel gegen Darmstadt

Hamburgs Spieler feiern das Tor von Ludovit Reis (verdeckt) zum 1:0. Foto: Christian Charisius/dpa

Hamburgs Spieler feiern das Tor von Ludovit Reis (verdeckt) zum 1:0. Foto: Christian Charisius/dpa

Der Hamburger SV macht es sich beim 2:1 gegen Arminia Bielefeld selbst schwer. Dennoch bleibt der HSV am Zweitliga-Tabellenführer Darmstadt 98 dran. Nächste Woche steht das Top-Duell an.

Sonntag, 19.02.2023, 15:17 Uhr

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(Update: 17.06 Uhr)

Claas Hennig und Stefan Flomm, dpa

Am Flaggentag im Volksparkstadion ging auch HSV-Trainer Tim Walter vor dem Spiel gegen Arminia Bielefeld gut gelaunt mit einer Fahne zu seinem Arbeitsplatz. Das 2:1 (1:0) seines Hamburger SV gegen die Ostwestfalen in der 2. Fußball-Bundesliga war für ihn indes kein durchgängiger Spaß. Eine Woche vor dem Top-Duell beim Tabellenführer Darmstadt 98 hatte Walters Team einige Mühe, um seine Pflicht zu erledigen. "Wir haben zu statisch gespielt, zu wenig Mut an den Tag gelegt, zu wenig Tiefe angerissen. Wir haben zu viele Fehler im Passspiel gehabt und uns zu wenig bewegt", kritisierte Walter. 

Dass das Spiel dennoch vor der mit 56 905 Zuschauern erneut erstklassigen Kulisse gut für die Gastgeber ausging, lag an den Toren von Ludovit Reis (26. Minute) und des überragenden Bakery Jatta  (57.). Bastian Oczipka  (51.) hatte für den zwischenzeitlichen Ausgleich der unbequemen Gäste gesorgt.

Glanzlose Generalprobe

Zweimal profitierten die Hamburger zudem von Entscheidungen, die nach Eingreifen des Videoassistenten fielen: Der vermeintliche Führungstreffer der Arminia durch Frederik Jäkel (13.)  wurde wegen Abseits zu Recht zurückgenommen. Schiedsrichter Daniel Siebert sah sich später einen Zweikampf von Jonas Meffert gegen Sebastian Vasiliadis (22.) noch einmal am Bildschirm an. HSV-Spieler Meffert war im Strafraum unabsichtlich dem Bielefelder auf den Fuß gestiegen. Siebert blieb bei seiner Entscheidung und zeigte nicht auf den Elfmeterpunkt. 

Die Generalprobe für den Gipfel fiel nicht sonderlich glanzvoll aus. Nur ab und an blitzte die spielerische Klasse der Hamburger hervor. Vor allem, wenn Reis und der spielfreudige Jatta am Ball waren. Dagegen war Mittelfeldmann Laszlo Benes, den Trainer Walter nach zuletzt starken Leistungen als Einwechselspieler wieder in die Startelf berufen hatte, nicht der erhoffte Impulsgeber. Ein Freistoß an die Latte des Bielefelder Tores war seine auffälligste Szene (53.). 

HSV-Keeper bei Gegentor chancenlos

Glück hatten die Hamburger bei ihrer Führung. Der Schuss von Reis wurde vom Bielefelder Guilherme Ramos noch abgefälscht. Den Treffer hatte Miro Muheim mit der Hacke sehenswert vorbereitet. Kurz vor der Pause parierte Bielefelds Torhüter Martin Fraisl einen präzise getretenen Freistoß von Jean-Luc Dompé.

Bielefeld kam selbstbewusst aus der Pause und belohnte sich. Den Ball von Fabian Klos konnte HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes noch abwehren, gegen Oczipkas Nachschuss war er chancenlos. Arminia versuchte viel und erarbeitete sich einige gute Gelegenheiten. Zu einem Punktgewinn beim Favoriten reichte es aber nicht mehr. In der Nachspielzeit versagte Siebert trotz VAR-Rufs noch einen vermeintlichen Elfmeter der Hamburger. 

Nach dem Schlusspfiff interessierte das nur noch wenig. Vielmehr ging der Blick für einige bereits zum Spiel in Darmstadt. Jatta verriet bei Sky schon einmal seinen Vorbereitungsplan: "Nach Hause gehen, gut essen und gut schlafen."  

Alles klar fürs Top-Duell: Darmstadt und HSV siegen

Am Samstag (20.30 Uhr) steht nun also das Duell Erster gegen Zweiter an. Die Darmstädter beeindruckten an diesem Wochenende in Rostock gegen kampfstarke Gastgeber trotz langer Verletztenliste und bauten ihre Serie auf 20 Spiele ohne Niederlage aus. Ein direkt verwandelter Freistoß von Phillip Tietz (78.) sorgte für den Sieg. 

Trainer Torsten Lieberknecht war erleichtert über den Erfolg - den vierten im vierten Spiel des Jahres. Zu viele Gedanken an die Partie am Samstag (20.30 Uhr/Sport 1 und Sky) wollte er noch nicht verschwenden. "Am Montag haben wir frei und am Dienstag wird der Spannungsbogen für das Spiel gegen den HSV aufgebaut", erklärte er seinen Plan in Sport1 für die Woche. Eine Vorfreude auf das Spiel konnte auch Lieberknecht nicht verhehlen: "Die Anstoßzeit ist wieder um 20.30 Uhr. Das macht schon Spaß."

Die weiteren Ergebnisse aus der 2. Fußball Bundesliga

Hinter dem Führungsduo lauern weiter der 1. FC Heidenheim (40 Punkte) und der SC Paderborn (38). Die Heidenheimer besiegten am Sonntag den abstiegsgefährdeten 1. FC Nürnberg mit 5:0 (3:0). Überragender Spieler war Torjäger Tim Kleindienst, dem erstmals in seiner Zweitliga-Karriere in Halbzeit eins ein Hattrick (19./23./39.) gelang. Nach der Pause legte er den vierten Treffer (81.) nach. Die desolaten Nürnberger waren von der 33. Minute an nach der Roten Karte für Enrico Valentini in Unterzahl. 

Die Paderborner feierten am Freitag wie die Darmstädter mit dem 1:0 (0:0) im Verfolgerduell gegen den 1. FC Kaiserslautern durch den Treffer von Jannis Heuer (78.) den vierten Sieg im vierten Spiel der Rückrunde. 

Eine makellose Bilanz 2023 hat auch der FC St. Pauli aufzuweisen. Zwar kassierten die Hamburger beim 2:1 (0:1) beim 1. FC Magdeburg ihren ersten Gegentreffer in der noch jungen Ära des neuen Cheftrainers Fabian Hürzeler, sie kamen aber ebenfalls zum vierten Sieg im vierten Spiel. Die Abstiegsangst ist am Millerntor erst einmal verschwunden. 

Die Gefahrenzone reicht von Rang zehn bis Platz 18. Zwischen dem Zehnten SpVgg Greuther Fürth und dem neuen Letzten SV Sandhausen sind bei noch 13 Spieltagen nur sieben Punkte Unterschied. 

Sandhausen fiel durch das 0:3 (0:1) gegen den Karlsruher SC am Sonntag wieder ans Tabellenende zurück, hat aber nur zwei Punkte Rückstand auf den rettenden 15. Rang, den Magdeburg einnimmt. Den Jahn Regensburg half das 1:1 gegen Hannover 96 am Samstag im Abstiegskampf auch nicht viel weiter. Immerhin kletterten die Regensburger auf den vorletzten Tabellenplatz. (dpa) 

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