2500 Menschen bei Hamburger Demo-Rave für mehr Subkultur
Teilnehmer des Demo-Raves «Reclaim Hamburg» gehen an den Landungsbrücken. Foto: Georg Wendt/dpa
Sie wollen die Hamburger Clubszene unterstützen und kritisieren Gentrifizierung: Zu lauter Musik, begleitet von bunten Wagen sind zahlreiche Menschen bei einem Demo-Rave durch die Stadt gezogen.
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Hamburg. Musik, bunte Wagen, politische Forderungen: Bei einem sogenannten Demo-Rave sind Tausende Menschen lautstark durch Hamburg-St.-Pauli gezogen. Sie wollten unter dem Titel „Reclaim Hamburg“ nach Angaben der Veranstalter auf aktuelle Missstände in der Stadt - wie etwa Gentrifizierung und Preissteigerungen - aufmerksam machen. Es sei zudem wichtig, lokale Kultur zu erhalten. Bis zu 2.500 Menschen hätten an der Demonstration teilgenommen, sagte ein Polizeisprecher.
Die Musik-Wagen und Demonstranten bewegten sich von der Helgoländer Allee/St. Pauli Hafenstraße über den Fischmarkt, den Holstenplatz, den Neuen Pferdemarkt bis zum Neuen Kamp. Viele Teilnehmer tanzten, an den Wagen standen Aufschriften wie „Stadt der Kultur, nicht der Investoren“ und „Freiräume besetzten, Subkultur vernetzen“. Es sei zu keinen größeren Zwischenfällen gekommen, nur an der Roten Flora im Schanzenviertel sei Pyrotechnik abgebrannt worden, hieß es vom Polizei-Lagezentrum. Für den Abend hatte der Club „Übel & Gefährlich“ zu einer Aftershow-Party eingeladen.
Clubs fordern mehr Unterstützung von der Stadt
Zu der Demonstration hatte das Clubkombinat aufgerufen, ein von der Kulturbehörde geförderter Interessenverband von Clubbetreibern. Gemeinsam mit 28 weiteren Kollektiven fordere man unter anderem nichtkommerzielle, kostenlose Open-Air-Veranstaltungen, hieß bei Instagram. Kritik gab es zudem an der aus Sicht der Demonstranten mangelnden Berücksichtigung der Clubkultur in der städtischen Haushaltsplanung.